03.10.2000

FURIOSO

Bildquelle: Napster

Napster kämpft ums Überleben

Die Musik-Tauschbörse Napster kämpft vor einem Gericht in San Francisco im Bundesstaat Kalifornien um ihr Überleben. Bei Prozessbeginn am Montag forderte der einflussreiche Verband der US-Musikindustrie die sofortige Schließung der Webseite wegen Verletzung des Urheberrechts.

Napster-Anwalt David Boies bestritt in seiner 20-minütigen Erklärung, dass die Internetfirma die Urheberrechte systematisch verletzte.

Er verglich die Napster-Technologie mit einem Videorecorder, mit dem man auch ohne Probleme mit dem Urheberrecht Aufnahmen für den persönlichen Gebrauch machen könne.

Musikindustrie: Napster verschenkt Chancen

Die Anwälte der Musikindustrie warfen Napster dagegen vor, die Webseite einzig und allein zum illegalen Austausch von Musikstücken geschaffen zu haben. Andere Firmen hätten im Wettbewerb keine Chance, solange Napster die Musikstücke verschenke.

In dem Streit hatte ein Gericht im Juli zunächst entschieden, dass Napster bis zur endgültigen Klärung seine Webseite schließen muss. Dies war kurz darauf von einem Berufungsgericht widerrufen worden.

Nun muss das Bundesgericht über eine Schließung entscheiden. Ein Urteil wird nach Medienberichten erst in einigen Wochen erwartet.