Neue Zündung für Internet-Telefonie
Der britische Telekom-Konzern Cable & Wireless will seine Telekommunikationsverbindungen künftig über das Internet steuern und damit erheblich Kosten einsparen.
Das globale Netzwerk werde auf das so genannte Voice-over-Internet-Protokoll [VoIP] umgestellt, teilte das Unternehmen in London mit. Die Kosten betrügen hierdurch nur ein Viertel der Aufwendungen, die beim Steuern der Dienste mit elektronischen Schaltern entstünden.
Für das Umrüsten des weltweiten Netzwerks von Cable & Wireless auf das VoI-Protokoll habe der Netzwerkanbieter Nortel Networks einen Auftrag im Volumen von 950 Millionen Pfund [1,585 Mrd. Euro] erhalten.
"Der bislang aggressivste Schritt"
Beide Unternehmen teilten mit, dies sei der bislang aggressivste
Schritt eines Telekommunikationsunternehmens bei der Anwendung des
VoI-Protokolls. Der Gebrauch des Protokolls erlaubt es
Telekom-Konzernen, einen großen Teil ihrer umfassenden
Schalteinrichtungen durch Internet-Computer zu ersetzen und für das
Schalten von Verbindungen Software statt elektronischer Schaltungen
zu verwenden. In diesem Standard können zudem Sprach- und
Datenübertragungen besser miteinander verknüpft werden.


Meilenstein für die gesamte Branche
Nortel-Chef Clarence Chandran sprach von einem Meilenstein nicht nur für die beiden Unternehmen, sondern für die Branche insgesamt.
Er rechne damit, dass Telekom-Konzerne in den nächsten vier Jahren 15 Milliarden Dollar [16,99 Mrd. Euro] für den Wechsel zum VoI-Protokoll investieren werden.
Nortel Networks wird für Cable & Wireless ein europäisches und nordamerikanisches Netz einrichten und betreiben und nach den Angaben das VoIP-Netzwerk von Cable & Wireless für zehn Jahre betreiben.
Nortel beliefert auch British Telecom und France Telecom mit dieser Technologie.
