Besucherdefizit auf der olympischen Website
Leitende Funktionäre des IOC haben zugegeben, die Zahl der Besucher auf der offiziellen olympischen Website dramatisch überschätzt zu haben.
Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis das Internet eine ähnliche Breitenwirkung wie das Mainstream-Medium Fernsehen erlangen wird.
Das IOC rechnete mit 35 Millionen Besuchern, tatsächlich haben sich aber nur etwas mehr als 15 Millionen auf der Olympia-Website eingefunden.
Der Marketingleiter des IOC, Dick Pound,
sagte, man habe dem "Internet Hype" eine zu große Beachtung
geschenkt. Im Moment werde vielfach der Eindruck erweckt, dass sich
die Welt um das Internet drehe. In der Realität hingegen bringe
immer noch das Fernsehen 99,5 Prozent des Publikums.

IOC: Das Netz als Rundfunkstation
Allerdings hat das IOC offenbar noch gröbere Probleme, den "Austragungsort Internet" überhaupt zu definieren.
Derzeit betrachtet das IOC das Internet quasi als "Rundfunkstation" und übt eine strikte Kontrolle über die Verbreitung von Inhalten aus.
So wurde der Einsatz von bewegten Bildern für die nächsten beiden Winterspiele und die Sommerspiele des Jahres 2004 in Athen einer rigiden Kontrolle unterworfen.
Von Seiten der US-amerikanischen Fernsehgesellschaft NBC wiederum gab es heftige Bestrebungen, die Verbreitung von Bildern über das Internet überhaupt zu untersagen.
Auch NBCs umstrittene Entscheidung,
keine bewegten Bilder zu zeigen und die Berichterstattung im
Internet mit 18 Stunden Verzögerung zu spielen, hat sich sicher
nicht positiv auf die Zugriffsraten ausgewirkt.
