01.10.2000

ABSTIMMUNG

Bildquelle: napster

Wieder ein Schicksalstag für Napster

Am Montag entscheidet sich wieder einmal das Schicksal von Napster.

In einem Hearing vor dem Berufungsgericht "Ninth Circuit Court of Appeals" werden die Anwälte der Musikindustrie in San Francisco verlangen, das zwischenzeitlich suspendierte Generalverbot, auf der Napster-Site auch urheberrechtlich geschützte Musikstücke zu vermitteln, wieder einzusetzen.

Napster wird von David Boies vertreten, der als Ankläger im Microsoft-Prozess berühmt geworden ist. Boies hatte argumentiert, dass der Klage der RIAA [Recording Industry Association of America] "schwere Irrtümer" zu Grunde lägen.

Im Würgegriff

Im Übrigen, so Boies, gehe es der Musikindustrie nur darum, die Musikdistribution in ihrem "Würgegriff" zu behalten.

Während Boies sich auf den "Audio Home Recording Act" beruft, argumentieren die Kläger, zu denen von Bertelsmann BMG über EMI, Warner bis Sony Music alle führenden Musikkonzerne gehören, mit systematischen Verletzung ihres Copyrights durch Napster-User.

Die Napster-Unterstützer

Der bekannte Senator Orrin Hatch [Republikaner] bezog in einem Brief an das Gericht dagegen Stellung.

Die Eingabe des Justizministeriums gegen Napster sei für die Mehrheit unter den Gesetzesgebern nicht repräsentativ. Chris Blackwell, Begründer von Island Records, hält Napster für ein tolles PR-Tool.