01.10.2000

EURO.BIL

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Sony verlagert Produktion nach Europa

Sony beabsichtigt, angesichts des starken Verfalls des Euro gegenüber dem japanischen Yen die Produktion von HiTech-Geräten nach Europa zu verlegen.

"Langfristig können wir dem Problem nur begegnen, indem wir die lokale Produktion [in Europa] intensivieren", sagte gestern Sony-Präsident Kunitake Ando in einem Interview mit der Financial Times.

Europa steht für 20 Prozent der Verkaufs- und Gewinnzahlen von Sony. "Profitmäßig betrachtet ist Europa ein sehr wichtiger Faktor", sagte Ando.

Keine Gewinnsteigerung in Europa

Sony sei auch sehr an neuen Kooperationen oder Übernahmen im Bereich Telekommunikationsindustrie interessiert. Der Elektronik-Konzern will ganz offensichtlich seine Position gegenüber Nokia, Ericsson und Motorola verstärken.

Sony konnte in Europa im zweiten Quartal eine Steigerung seiner Verkaufszahlen um 25 Prozent erzielen, diesem Ergebnis stand jedoch aufgrund des schwachen Euro keine entsprechende Gewinnsteigerung gegenüber.

Der Euro hat seit seiner Einführung gegenüber dem japanischen Yen über 25 Prozent an Wert verloren.

Gewinne um 32 Prozent zurückgegangen

Die Gewinne der Sony-Gruppe sind im vergangenen Geschäftsjahr um 32 Prozent zurückgegangen. Als Ursache werden der starke Yen und die hohen Kosten für die Einführung der Playstation2 angesehen.

Nachdem vor wenigen Tagen auch noch Lieferprobleme bei der Playstation2 bekannt geworden waren, gaben die Aktien des Konzerns kräftig nach, um sich am Freitag wieder auf 10.960 Punkte zu erholen.

Bisher hatte Sony seine High-Tech-Produkte wie Computerchips und Computer vor allem in Japan hergestellt. Lediglich die Produktion von audio-visuellen Gütern fand in Europa selbst statt. Das soll nun offenbar anders werden.