Neues Informatik-Lehramtsstudium
Mit Beginn des neuen Studienjahres startet in Wien, Salzburg und Klagenfurt das neue Lehramtsstudium "Informatik und Informatikmanagement".
Die Österreichische Computer Gesellschaft [OCG] erwartet sich von dem von ihr schon lange geforderten Studium eine Qualitätsverbesserung des schulischen Informatikunterrichts.
Außerdem sei dies ein wichtiger Schritt zum Abbau des Fachkräftemangels im Bereich Informationstechnologien (IT) in Österreich, betonte OCG-Vizepräsident Gerald Furtschek gestern bei einem Pressegespräch in Wien.
In Wien rechnet man laut Futschek
mit etwa 100 Studierenden pro Jahr, wobei diese Zahl im ersten
Jahr wahrscheinlich nicht erreicht werden könne. Die Tatsache, dass
das Studium in Wien ein Kooperationsprojekt von zwei Fakultäten der
Uni Wien und einer der TU Wien ist, bringe für die Studierenden die
einmalige Chance, dass es dadurch sehr unterschiedliche Zugänge zur
Informatik gebe. Das Lehramt Informatik, wie jedes Lehramtsstudium
kombinationspflichtig, kann man in Wien sowohl an der Hauptuni als
auch an der TU inskribieren.

Es gebe einen eklatanten Mangel
an Informatik-Lehrern, die sich bisher außerdem als Autodidakten
aus- und weitergebildet hätten, betonten Informatik-Experten bei der
Pressekonferenz. Aus diesem Grund sowie durch die rasante
Entwicklung im IT-Bereich sei nach der Grundausbildung auch eine
Fort- und Weiterbildung notwendig. Dafür würden aber an den
Universitäten die Ressourcen fehlen, kritisierte Rudolf Freund von
der Technischen Universität Wien. Schon für das neue Studium habe es
keine zusätzlichen Mittel gegeben, diese hätten durch interne
Umschichtungen aufgebracht werden müssen.


Finanzielle Unterstützung von der Wirtschaft
Das große Interesse am neuen Studium zeige die finanzielle Unterstützung durch die Kärntner Wirtschaft, betonte Gerhard Friedrich von der Universität Klagenfurt.
Für die Wirtschaft sei es sehr wichtig, "dass wir guten Unterricht anbieten und die jungen Menschen vielleicht dazu motivieren können, ein Informatikstudium zu ergreifen".
Er, Friedrich, verstehe es nicht, dass es drei Mal so viele Anfänger in der Psychologie gebe wie in der Informatik, obwohl in der Psychologie die Berufsaussichten schlecht, in der Informatik dagegen exzellent seien.

In Wien wird mit 100 Studierenden pro Jahr gerechnet
In Wien rechnet man laut Futschek mit etwa 100 Studierenden pro Jahr, wobei diese Zahl im ersten Jahr wahrscheinlich nicht erreicht werden könne.