Mit Handhelds telefonieren und ins Netz
Die Konvergenz zwischen Mobiltelefonen und Handhelds geht einen Schritt weiter. Nach einem Übereinkommen mit Motorola kündigt der weltweit größte Hersteller von Handhelds, Palm, die Entwicklung eines "Smartphones" auf Basis von Palmsoftware an. Darüber hinaus will Palm mit Realvision ein Modul entwickeln, das den Palm V und Vx in ein vollwertiges GSM-Mobiltelefon verwandelt. Anfang 2001 soll dieses Erweiterungsmodul marktreif sein.
Kurz zuvor hatte Handspring, Palms wichtigster Rivale, ein Zusatzgerät vorgestellt, mit dem sein Handheld auch zum Mobiltelefon wird.
Während Handspring sein Produkt in den USA bereits diesen November und in Europa Anfang 2001 auf den Markt bringen will, sprechen Palm und Motorola von einem Marktauftritt Anfang 2002.

In eine neue Epoche mit Symbian?
Die beiden Ankündigungen sind der vorläufig jüngste Schritt einer Entwicklung, bei der Telefon- wie Computerhersteller versuchen, sich ihren Anteil an der nächsten Generation von Mobiltelefonen zu sichern, die für Millionen Nutzer auf der ganzen Welt den mobilen Internet-Zugriff bringen werden.
Symbian, ein vom europäischen PDA-Hersteller Psion angeführtes Konsortium, entwickelt auf Basis von EPOC ebenfalls Software für die neue Generation von Mobiltelefonen und tragbaren Computern.
Mit dieser Konkurrenz zu Palms Betriebssystem sollen ebenfalls schon 2001 Mobiltelefone auf Basis von Symbian entstehen.

Teil des Symbian-Konsortiums
sind die weltgrößten Hersteller von Mobiltelefonen, Motorola, Ericsson und Nokia.
"Das erste auf Symbian basierende Smartphone, das Ericsson R380, wird jetzt ausgeliefert," sagte Colly Myers, Chief Executive Officer, Symbian. "Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich gut 20 verschiedene Smartphones und Communicators bei unseren Lizenznehmern bereits in der Entwicklung befinden, erwarten wir, dass im Laufe des Jahres 2001 eine breite Palette von auf Symbian basierenden Telefonen auf den Markt kommen wird."

Motorolas Deal mit Palm ließ zunächst Zweifel
an seinem Symbian-Engagement aufkommen. Kurzfristig sanken die Psion-Aktien in den Keller. Die Klarstellung folgte auf dem Fuß. Motorola wie auch die anderen Partner unterstrichen ihren ungebrochenen Support für Symbian.
"Unser Übereinkommen mit Psion konterkariert unsere Symbian-Bemühungen in keiner Weise", sagte Motorola-Vizepräsident Al Zabarsky. Motorola bleibe aktiver Investor und Teilnehmer an Symbian.

Motorola sucht breite Startposition
Motorola sucht offenbar eine gute Startposition zu einem Zeitpunkt, wo sich viele andere noch fragen, ob die Konsumenten Handys mit Handheld oder Handhelds mit Handyfunktionen vorziehen werden.
Einer Studie von "Jupiter Communications" zufolge werden im Jahr 2003 zwölf Millionen Verbraucher Handhelds mit Handyfunktionen verwenden, 3,5 Mio. Kunden werden für Smartphone-Benutzer erwartet, und 76 Mio. werden sich mit Low-End-Smartphones begnügen.
Unabhängig von Form und Farbe, letztlich werden Nachfrage und Preis über den Erfolg von Handhelds und Handys entscheiden, meint Lydia Loizides von Jupiter Communications.
Microsoft wirbt für Pocket-PC
Unterdessen begann Microsofts Steve Ballmer während einer Pressekonferenz Futjitus Boss Naoyuki Akikusa demonstrativ seinen Pocket-PC zu erklären.
Das Gerät war ein iPaq von Compaq, doch das Betriebssystem stammt von Microsoft. Fujitsu hat sich schon vor zehn Jahren im Pocket-Geschäft engagiert, sich dabei allerdings eine blutige Nase geholt.
Offiziell hat Fujitsu nichts über seine Handheld-Strategie verlauten lassen, Beobachter gehen aber davon aus, dass Ballmer den Futjisu-Chef von der Überlegenheit des Microsoft-Betriebssystems überzeugen wollte.