26.09.2000

SMART.PHONE

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Mit Handhelds telefonieren und ins Netz

Die Konvergenz zwischen Mobiltelefonen und Handhelds geht einen Schritt weiter. Nach einem Übereinkommen mit Motorola kündigt der weltweit größte Hersteller von Handhelds, Palm, die Entwicklung eines "Smartphones" auf Basis von Palmsoftware an. Darüber hinaus will Palm mit Realvision ein Modul entwickeln, das den Palm V und Vx in ein vollwertiges GSM-Mobiltelefon verwandelt. Anfang 2001 soll dieses Erweiterungsmodul marktreif sein.

Kurz zuvor hatte Handspring, Palms wichtigster Rivale, ein Zusatzgerät vorgestellt, mit dem sein Handheld auch zum Mobiltelefon wird.

In eine neue Epoche mit Symbian?

Die beiden Ankündigungen sind der vorläufig jüngste Schritt einer Entwicklung, bei der Telefon- wie Computerhersteller versuchen, sich ihren Anteil an der nächsten Generation von Mobiltelefonen zu sichern, die für Millionen Nutzer auf der ganzen Welt den mobilen Internet-Zugriff bringen werden.

Symbian, ein vom europäischen PDA-Hersteller Psion angeführtes Konsortium, entwickelt auf Basis von EPOC ebenfalls Software für die neue Generation von Mobiltelefonen und tragbaren Computern.

Teil des Symbian-Konsortiums

sind die weltgrößten Hersteller von Mobiltelefonen, Motorola, Ericsson und Nokia.

Motorolas Deal mit Palm ließ zunächst Zweifel

an seinem Symbian-Engagement aufkommen. Kurzfristig sanken die Psion-Aktien in den Keller. Die Klarstellung folgte auf dem Fuß. Motorola wie auch die anderen Partner unterstrichen ihren ungebrochenen Support für Symbian.

Motorola sucht breite Startposition

Motorola sucht offenbar eine gute Startposition zu einem Zeitpunkt, wo sich viele andere noch fragen, ob die Konsumenten Handys mit Handheld oder Handhelds mit Handyfunktionen vorziehen werden.

Einer Studie von "Jupiter Communications" zufolge werden im Jahr 2003 zwölf Millionen Verbraucher Handhelds mit Handyfunktionen verwenden, 3,5 Mio. Kunden werden für Smartphone-Benutzer erwartet, und 76 Mio. werden sich mit Low-End-Smartphones begnügen.

Unabhängig von Form und Farbe, letztlich werden Nachfrage und Preis über den Erfolg von Handhelds und Handys entscheiden, meint Lydia Loizides von Jupiter Communications.

Microsoft wirbt für Pocket-PC

Unterdessen begann Microsofts Steve Ballmer während einer Pressekonferenz Futjitus Boss Naoyuki Akikusa demonstrativ seinen Pocket-PC zu erklären.

Das Gerät war ein iPaq von Compaq, doch das Betriebssystem stammt von Microsoft. Fujitsu hat sich schon vor zehn Jahren im Pocket-Geschäft engagiert, sich dabei allerdings eine blutige Nase geholt.

Offiziell hat Fujitsu nichts über seine Handheld-Strategie verlauten lassen, Beobachter gehen aber davon aus, dass Ballmer den Futjisu-Chef von der Überlegenheit des Microsoft-Betriebssystems überzeugen wollte.