Internet-Zahlkarte bei deutschen Banken
Für Unternehmen, die im Internet Geschäfte abwickeln, sollen Online-Überweisungen schon bald sicherer werden. "Schon im Oktober werden in den ersten Filialen einiger deutscher Banken elektronische Zahlkarten mit High-Tech-Verschlüsselung testweise eingesetzt werden", sagt Peter Landsmann, Leiter des Bereiches elektronischer Zahlungsverkehr bei der Hypo-Vereinsbank AG.
Auf der internationalen Ausstellung für die Finanzindustrie [Sibos] die noch bis zum 17. September in München stattfindet, präsentiert die Hypo-Vereinsbank die Anwendung der Smart Card in einem Pilotprojekt zusammen mit Siemens und der Allianz-Lebensversicherung.
Elektronisch unterschreiben
Mit der Karte sollen Mitarbeiter der Unternehmen bei ihren Transaktionen im Internet unterschreiben und sich ausweisen können. Smart Cards sind mit einem kleinen Chip ausgestattet, auf dem sich zum Beispiel alle zur eindeutigen Identifizierung notwendigen Daten verschlüsselt speichern lassen.
Bei einer erfolgreichen Testphase könne die Karte ab November eingesetzt werden, sagte Landsmann. Er rechne jedoch wegen des Jahr-2000-Problems damit, dass die Unternehmen die nötige Software erst ab kommendem Jahr installieren wollen. Wann auch Privatkunden per Plastikkarte im Internet zahlen können, steht noch nicht fest.
Identrus
Zwölf internationale Banken sind an der Einführung der
Internet-Zahlkarte beteiligt. Gemeinsam haben sie die Firma Identrus
gegründet. Auf der Sibos werden die neuesten technologischen
Entwicklungen in der Finanzindustrie gezeigt. Zu der internationalen
Ausstellung und Konferenz werden über 4.000 Teilnehmer erwartet.

Aktivitäten österreichischer Banken
Auch die österreichischen Geldinstitute verfolgen verschiedene Strategien, um das Zahlen im Internet sicher zu machen. Neben dem eCash-Projekt der Bank Austria läuft auch ein Zertifizierungskonzept für das Angebot elektronischer Unterschriften.
Elektronisches Geld
eCash ist eine reine Softwarelösung, für die keine eigene
Hardware benötigt wird. Hat man die entsprechende Software
installiert, wird gegen Belastung des Bank Austria Girokontos ein
elektronisches Guthaben dem eCash-Depot gutgeschrieben. Dann müssen
diese elektronischen Münzen von dem Depot, auf das der Kunde rund um
die Uhr Zugriff hat, in die eCash-Geldbörse transferiert werden. Mit
dem so auf der Festplatte bzw. einer Diskette gespeicherten Geld
kann dann auf jedem Site, der das "We accept eCash"-Zeichen in
Verbindung mit dem Bank Austria Logo führt, eingekauft werden.

Unter dem Namen A-Trust haben sich die österreichischen Geldinstitute und die Nationalbank mit der PTA, der Notariatskammer und dem Österreichischen Rechsanwaltskammertag zusammengetan und bieten das e:sign-Zertifikat an. Die Banken und Postämter werden als Ausgabestelle für die Smart Cards fungieren, auf denen die elektronische Unterschrift gespeichert ist.
Neben der sicheren Abwicklung von Online-Zahlungen wird mit dieser elektronischen Signatur auch der Abschluss von Verträgen im Internet gefördert. Außerdem sollen elektronische Unterschriften in Zukunft auch zur Abwicklung von Behördenwegen via Internet herangezogen werden