22.09.2000

MEDIENKARTELL

Bildquelle: fuzo

Konzessionen von AOL und Time Warner an EU

AOL und Time Warner haben der Europäischen

Kommission Zugeständnisse gemacht, um die Bedenken der Behörde gegen ihre geplante Fusion auszuräumen.

Die EU-Kommission in Brüssel bestätigte heute Spekulationen aus Branchenkreisen, wonach die beiden Unternehmen der Behörde

enstprechende Vorschläge unterbreitet hätten, um deren Bedenken wegen einer künftigen marktbeherrschenden Position bei der Bereitstellung von Musikinhalten auszuräumen.

"Am Vortag haben wir die Vorschläge der Unternehmen erhalten", sagte Kommissionssprecherin Amelia Torres.

Angeblich vier Konzessionen

Aus Branchenkreisen verlautete zuvor, AOL und Time Warner hätten der Behörde insgesamt vier Konzessionen unterbreitet. Mit den geplanten Maßnahmen sollten Kommissionsbedenken ausgeräumt werden, beide Konzerne würden nach einer Fusion den Markt für die Bereitstellung von Musikprodukten über das Internet dominieren.

Den Kreisen zufolge solle AOL vorgeschlagen haben, aus dem Joint Venture mit der Bertelsmann AG in Europa nach und nach auszusteigen. Time Warner habe zudem eingeräumt, innerhalb der kommenden fünf Jahre mit AOL verbundenene Internetanbieter bei der Bereitstellung von Musikinhalten nicht zu bevorzugen.

EMI und Time Warner hätten zudem angeboten,

innerhalb der kommenden fünf Jahre ihre Musikprodukte mit mindestens drei unterschiedlichen Musikprogrammen kompatibel zu gestalten, die nicht den beiden Unternehmen oder AOL gehören würden. Zudem habe AOL vorgeschlagen, Content-Provider, die mit dem Internetunternehmen in den USA in Verträge eintreten, nicht dazu zu bringen, auch mit AOL Europe entsprechende Vereinbarungen

Entscheidung fällt bis 24. Oktober

Die EU-Kommission muss ihre Entscheidung zu Time Warner und AOL bis zum 24. Oktober fällen. Für das ebenfalls geplante Musik-Joint-Venture zwischen Time Warner und der britischen EMI soll die Entscheidung bis zum 18. Oktober gefällt werden.