Österreicher skeptisch zu Internet-Shopping
Unter Österreichs Konsumenten herrscht nach wie vor Zurückhaltung, was den Einkauf im Cyberspace betrifft: Obwohl mittlerweile knapp ein Drittel der Bevölkerung Zugang zum Internet hat, nutzen es nur fünf Prozent zu gelegentlichen Einkäufen, praktisch niemand shoppt regelmäßig im Cyberspace.
Dies ist das Ergebnis einer soeben vorgestellten Umfrage des Instituts für Motivforschung. Als Hauptgründe dafür werden das mangelnde Sicherheitsgefühl und die Vertrauenswürdigkeit der Anbieter im "Netz der Netze" angegeben.
Von tausend Österreichern, die im Rahmen der Studie befragt wurden, gab lediglich ein Einziger an, "regelmäßig" im Internet einzukaufen, etwas mehr als fünf Prozent taten dies zumindest gelegentlich. Selbst unter jenen, die beruflich oder privat die Möglichkeit haben, online einzukaufen, haben 82 Prozent dies noch nie getan.

37 Prozent dieser potenziellen Käufer erklärten, sie fühlten sich dafür "zu wenig sicher", für 24 Prozent sind die Anbieter nicht ausreichend vertrauenswürdig. Insgesamt knapp 60 Prozent derjenigen, die die Möglichkeit hätten, regelmäßig im Internet einzukaufen, dies aber nicht tun, hatten grundsätzliche Einwände: Man kaufe eben lieber in Geschäften bzw. sei am Online-Shopping "prinzipiell nicht interessiert".
Die unter den Internet-Einkäufern eindeutig beliebtesten Produkte sind Bücher und CDs, aber auch das so genannte "online ticketing" scheint an Raum zu gewinnen: Immerhin 25 Prozent haben bereits eine Kino-, Theater- oder Konzertkarte auf diese Weise eingekauft. Für den Einkauf von Lebensmitteln, Kleidung oder Möbeln besteht unter den österreichischen Konsumenten offenbar nur geringe Neigung.
Als Hauptmotiv geben die Internet-Käufer an, "dass Waren angeboten werden, die man sonst schwer oder gar nicht erhält". Als weitere Pluspunkte werden Schnelligkeit und Bequemlichkeit, aber auch die große Auswahl genannt, das Preisargument hat für diese Gruppe noch keine besondere Bedeutung.
Allgemein sind auch diejenigen, die bereits im Web gekauft haben, von einer Euphorie über die neuen Möglichkeiten weit entfernt: Auf einer Schulnotenskala über die allgemeine Zufriedenheit mit den Einkaufserlebnissen überwiegen die durchschnittlichen Bewertungen.
Österreich ist also ein Land von Webzauderern. Gleichzeitig scheint aber europaweit die Angst vor dem Internet-Einkauf zu sinken. Zu diesem Ergebnis kommt das amerikanische Marktforschungsunternehmen Jupiter Communications. Für den Großteil der 19.000 befragten Haushalte in sieben europäischen Ländern sind günstigere Preise und nicht die erhöhte Sicherheit der Anreiz zum Einkaufen via Mausklick geworden.

57 Prozent gaben gute Preise als Argument an, nur 42 Prozent die gestiegene Sicherheit im Zusammenhang mit Kreditkartentransaktionen und/oder persönlicher Information.
Dabei wiesen die einzelnen Länder Unterschiede in der Internetnutzung auf, je nachdem, wie hoch die Internetdurchdringung in der jeweiligen Bevölkerung bereits sei. So seien die besseren Preise in Skandinavien ein viel gewichtigeres Argument [62 Prozent] als in Großbritannien, Deutschland und Frankreich.
Für Internet-User, die noch nicht via Web Einkaufen, ist die Besorgnis um die Sicherheit jedoch immer noch ein wesentlicher Faktor: Für 48 Prozent der Noch-nicht-Internetkäufer ist gestiegenes Vertrauen eine Motivation für künftiges Online-Shopping, günstige Angebote aber nur für 37 Prozent.