US-Handelsbehörde für Warner-AOL-Fusion
Mitarbeiter der US-Aufsichtsbehörde FCC [Federal Communications Commission] haben in einem vorläufigen Entwurf empfohlen, die Fusion zwischen AOL und Time Warner zu genehmigen.
Die Überprüfung sei noch nicht abgeschlossen, berichtete die "Washington Post" am Donnerstag. Die Kommission könne die Transaktion noch immer blockieren, falls die Unternehmen keine weit reichenden Auflagen akzeptierten.

Erste Kontrollinstanz
In dem Entwurf zeigt sich die FCC über die Kontrolle des amerikanischen Kabelfernsehsystems durch einige große Gesellschaften besorgt.
Eine offene Zugangsregel, bei der die Time-Warner-Kabelfernsehkunden frei wählen könnten, welchen Internet-Anbieter sie verwenden, würde vor potenzieller heimlicher Zusammenarbeit mit AT&T schützen, hieß es in dem FCC-Entwurf.
Die beiden Firmen müssten aber ihre Versprechen legal bindend machen.
AT&T und die fusionierte AOL/Time Warner kontrollieren laut FCC mehr als die Hälfte aller Kabelfernsehleitungen, die Hälfte der populären Programme und Internet-Kunden sowie drei Viertel aller Breitband-Internet-Kunden.
Zweite Kontrollinstanz
Der Zusammenschluss von America Online und Time Warner wird auch von der amerikanischen Wettbewerbsbehörde FTC [Federal Trade Commission] und in Brüssel überprüft.
Die FTC-Anwälte wollten die Transaktion blockieren, falls AOL und Time Warner nicht garantieren, dass Konkurrenten Zugang zu den Hochgeschwindigkeits- Kabelverbindungen bekommen.
Dritte Kontrollinstanz
Brüssel hat vor allem Einwände gegen die dominierende Position von AOL/Time Warner/EMI im Musikbereich und im Internet.
Time Warner will den britischen Musikkonzern EMI Group Plc übernehmen. Dadurch würde neben der Universal Music Group des kanadischen Seagram-Konzerns das weltgrößte Musikunternehmen entstehen.
Time Warner und EMI haben nach Angaben des "Wall Street Journal" der EU soeben neue kartellrechtliche Konzessionen vorgelegt.
Dazu zählen der Verkauf von Platten-Labels in Frankreich, Dänemark, Griechenland und Spanien. Die Firmen wollen nach Darstellung der Zeitung auch einige Joint Ventures im Musikvertrieb abgeben.