"Seriöse" Überwachung mit Altivore
NetworkICE, ein auf Computersicherheit spezialisiertes Unternehmen, hat eine Open-Source-Variante von Carnivore geschrieben und unter dem Namen "Altivore" ins Netz gestellt.
Damit soll Internet-Providern die Möglichkeit gegeben werden, eine transparentere Software zur Erfüllung der FBI-Bedürfnisse einzusetzen.
"Wir haben darauf geachtet, dass Altivore genau das kann, was für das FBI nötig ist", sagt Robert Graham, CTO und Mitbegründer von NetworkICE.
Carnivore screent ein- und ausgehende E-Mails
nach definierbaren Kriterien. Mit den Ergebnissen kann die
Polizei ermitteln, mit WEM ein Verdächtiger über WAS per E-Mail
kommuniziert hat. Im Zuge eines Kongresshearings begründete das FBI
den Einsatz von Carnivore damit, dass viele kleine Provider nicht in
der Lage wären, den per Gerichtsbeschluss ermächtigten Behörden die
angeforderten Informationen zukommen zu lassen. Deshalb habe man
Carnivore entwickelt.

Seriöse Alternative zu "Carnivore"
Mit Altivore möchte NetworkICE eine transparente Alternative zur "Black Box des FBI", Carnivore, bieten. Während Carnivore auf einem eigenen Desktop-Computer angeliefert wird, ist für Altivore lediglich eine Floppy Disk erforderlich.
Bürgerrechtler in den USA hatten das FBI bislang vergeblich aufgefordert, den Sourcecode von Carnivore offen zu legen. Mit einer Offenlegung könnten Übeltäter geeignete Maßnahmen ergreifen, um Carnivore zu umgehen, hieß es lapidar von Seiten des FBI.
"Zum einen wollen wir Internet-Providern eine seriöse Alternative zu Carnivore bieten, zum zweiten sagen wir ganz klar, dass wir mit Carnivore ein grundsätzliches Problem haben", so Robert Graham.
Dass Altivore für E-Mail-Überwachungen
ebenso gut geeignet sei wie Carnivore, belegt laut Graham auch
eine Anfrage eines großen Internet-Providers. Ohne konkrete Namen zu
nennen, deutete Graham an, dass es sich dabei um ein sehr großes
Telefonunternehmen handelt.
