Napster & Co kosten 3,1 Milliarden USD
Napster-ähnliche Tauschdienste werden der Musikindustrie bis 2005 Verluste in der Höhe von 3,1 Milliarden US-Dollar [rund 50 Mrd. ATS] bescheren.
Das ist die Kernaussage einer Studie von Forrester Research, die auch Buchverlage nicht ausnimmt: 1,5 Milliarden [rund 1,5 Mrd. ATS] soll hier der Verlust betragen. "Der Konsument hat gesprochen - er will Gratis-Zugang zu Content", so Studienautor Eric Scheirer. "Weder digitale Signaturen noch Gerichtsverfahren werden den Content-Diebstahl verhindern."
Das bedeute aber noch lange nicht das Aus für die Musikindustrie, nur eine Verschiebung im Machtgefüge. Scheirer fordert die Industrie auf, ihre Vorgehensweise zu ändern und nicht gegen Tauschbörsen und MP3-Sites zu arbeiten - "egal ob sie jetzt recht haben oder nicht".

Verschlüsselung verjagt Konsumenten
"Die Musikindustrie muss lernen, zündende Businessmodelle zu entwickeln - in einem Format, das Konsumenten akzeptieren." Forrester hat 50 Entertainment-Unternehmen interviewt, die durchwegs warnten, Verschlüsselungen einzusetzen.
Aber dieses Vorgehen ist zum Untergang verdammt: "Businessmodelle, die Content zu kontrollieren versuchen, verjagen potenzielle Kunden."
Kunden wollen keine Regeln oder einschränkende Technologien: "Der Kampf gegen Napster, Gnutella und Co drängt die Konsument noch mehr zu diesen Technologien", ist Schreier überzeugt.
"Es wird immer einen Markt für Content geben", so Schreier weiter. Aber gleichzeitig mit dem Entgleiten von Kontrollmöglichkeiten über die Distribution wandert mehr Geld von der Musikindustrie hin zu den Künstlern.

Er empfiehlt der Entertainment-Industrie, ihr Businessmodell komplett zu ändern. "Um zu überleben, muss die Plattenindustrie ihr Selbstverständnis ändern und Dienstleistungen wie Marketing, Produktion und Brandbuilding verkaufen."