Gigabell AG macht Aktionären Mut
Die von der Pleite bedrohte Gigabell AG könnte nach Einschätzung ihres Vorstandes vor dem Aus bewahrt werden.
Mit einem Schrumpfkurs und einer Neuausrichtung sei das auf dem Frankfurter Neuen Markt notierte Unternehmen zu retten, hieß es in einer Mitteilung am Montagabend in Frankfurt.
"Der Vorstand der Gigabell AG strebt die Fortführung der Gesellschaft an und sieht hierfür gute Chancen."
Insolvenzverfahren seit Freitag
Der Frankfurter Telekommunikationsanbieter hatte am Freitag wegen
"drohender Zahlungsunfähigkeit" das Insolvenzverfahren beantragt.
Gigabell ist damit das erste Unternehmen des Neuen Marktes, das kurz
vor der Pleite steht. Die Aktie, die im Frühjahr noch gut 130 Euro
wert war, kostet inzwischen weniger als vier Euro.

Löhne und Gehälter gesichert
Nach Angaben der Gigabell-Spitze soll am Dienstag vom Gericht der Insolvenzverwalter bestimmt werden. Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien aber gesichert, betonte der Vorstand.
Die DG Bank habe unterdessen ihren Betreuungsvertrag fristlos gekündigt.
Die erwartete Kapitalspritze einer britischen Investorengruppe, die Gigabell vertraglich zugesichert worden sein soll, wird noch nicht aufgegeben.
Es sei nicht bekannt, warum die Costingham Ltd. nicht gezahlt habe. Bereits im ersten Halbjahr 2000 hatte Gigabell mehr Verlust als Umsatz eingefahren.
Bei einem Umsatzplus von 133 Prozent auf 22,4 Mio. DM belief sich der Verlust auf 24,2 Mio. DM [12,37 Mio. Euro].
Hoffnung auf neue Beteiligungen?
Laut Gigabell liegen bereits neue Anfragen für mögliche
Beteiligungen oder Übernahmen vor, teilte das Unternehmen am
Montagnachmittag in einer Pflichtveröffentlichung mit. Die
Nachhaltigkeit oder Ernsthaftigkeit aller Anfragen sei jedoch noch
nicht geprüft worden. Die Anfragen zeigten, dass es nach wie vor für
das Unternehmen Hoffnung auf Fortbestand gebe.
