15.09.2000

TABULA RASA

Bildquelle: fuzo

ÖIAG verlangt Radikalkur für TA-Börsengang

Die Österreichische Industrieholding ÖIAG verlangt vom Vorstand der Telekom Austria AG [TA] eine "Radikalkur" im Jahr des für heurigen Herbst angepeilten Börsenganges.

Heuer soll Tabula rasa gemacht werden, indem alle Kosten für Restrukturierung, Reorganisation und Strategiewechsel in die Bilanz 2000 gepackt und damit künftige Bilanzen von Altlasten befreit werden, sagten die ÖIAG-Vorstände Rudolf Streicher als Generaldirektor und Johannes Ditz als dessen Stellvertreter am Freitag vor Journalisten.

Die TA werde dadurch heuer nach Steuern und außerordentlichen Aufwendungen nicht positiv abschließen.

IPO in der zweiten Novemberhälfte

Für den Termin des Börsenganges kristallisiert sich die zweite Novemberhälfte heraus. Streicher, der betonte, sich "auf keinen Termin einzulassen", sprach von der Wahrscheinlichkeit, dass die Versteigerung der österreichischen UMTS-Lizenzen sicher abgeschlossen sein werde, bevor der Börsengang der TA beginnt.

Ditz bezeichnete es als interessant für Investoren, ein "Kurssteigerungspotenzial" zu kaufen, weshalb man zu den Investoren "mit einer sauberen Bilanz" gehen wolle.

Alle Unkenrufe, dass die TA-Aktie wenig Nachfrage zu erwarten habe, bezeichnete Ditz als "obsolet". Als besonders attraktiv nannte Ditz die hohe österreichische Verbreitungsrate in der Mobiltelefonie, wo Österreich nur hinter den skandinavischen Ländern liege und die Österreich als Wachstumsmarkt in der Telefonie ausweise.

Bisher haben 83.000 ihr Ticket

Vom Telekom-Ticket, das seit Wochen intensiv beworben wird, sind derzeit rund 83.000 Tickets [gratis und unverbindlich] bei den Interessenten "platziert" worden.

Das sei immerhin mehr als zwei Mal so viel, wie die größte Publikumsgesellschaft in Österreich, die Bank Austria, Aktionäre habe. Wenn das Angebot attraktiv sei, werde die TA-Aktie vom Publikum sicher angenommen, zeigte sich Ditz überzeugt.