Apple präsentiert Mac OS X Beta
Steve Jobs lüftete gestern in Paris den Vorhang für die erste offizielle Betaversion des lang erwarteten Betriebssystems Mac OS X.
"Mac OS X heißt die Zukunft des Macintosh. Wir haben das Baby lange in unseren Armen gewiegt, von heute an sei es auch in Eure Arme gelegt", verkündete Jobs vor Hunderten Apple-Fans auf der Apple Expo 2000 in Paris.
Die endgültige Version der neuen Software soll Anfang 2001 fertig gestellt sein und auch ein kräftiges Signal an die Entwickler senden, für den Macintosh zu programmieren, sagte der Apple-Chef.
Mac-OS-X soll noch leistungsfähiger
und benutzerfreundlicher sein als bisherige Betriebssysteme von
Apple und auf allen aktuellen Apple-Systemen lauffähig sein. Nach
eigenen Angaben handelt es sich bei Mac OS X um den größten Sprung
in der Softwaretechnologie seit fünfzehn Jahren.

OS X mit "Auqua" und Multi-Tasking
Neu an Mac OS X ist zunächst einmal das Interface "Aqua". Es erinnert an Microsofts Internet Explorer und kann zwischen Englisch, Französisch und Deutsch fließend umschalten.
OS X wird auch "präemptives Multi-Tasking" beherrschen, wodurch das gleichzeitige Ausführen mehrerer Programme unter Aufteilung der Prozessorleistung möglich wird.
Die Technologie dafür hat Apple bei "Next Computers" eingekauft, einem Unternehmen, das Jobs gegründet hat, nachdem er in den 80er Jahren gezwungen war, Apple zu verlassen.
Auch bei bewegten Objekten,
die mit einer "Haut von Bildern überzogen" werden, können die
Farben in Echtzeit manipuliert werden. "Wir sind immer wieder von
neuem drübergegangen und haben uns überlegt, wie man dies und das
einfacher und leistungsfähiger machen könnte", so Jobs.

Präsentation von "Office 2001" für den Mac
Darüber hinaus präsentierte Steve Jobs in Paris die Videobearbeitungssoftware iMovie2, die zum Apple-Standard erhobene "optische Maus" sowie Apples iBook in neuen Farbtönen.
Und kam damit selbstverständlich den Apple-Fans entgegen, die sich nicht nur an der Leistungsfähigkeit, sondern auch an Farbe und Form ihrer Geräte begeistern.
Während die Demonstration eines furiosen Videospiels auf einem Dual-Prozessor-Powermac das Publikum in Staunen versetzte, wurde die Präsentation von "Office 2001" für den Mac mit Buh-Rufen bedacht, obwohl Microsoft mit einer kräftigen Finanzspritze Apple 1997 vor dem Zusammenbruch rettete.
"Office 2001" soll bereits kommenden November in den Handel kommen.