13.09.2000

TRENDUMKEHR

Bildquelle: Photodisc

Online-Dienste starten Print-Ableger

Vor einem Jahr drängten traditionelle

Medienverlage mit Online-Diensten auf den Markt, nun lässt sich in den USA der umgekehrte Trend beobachten: Seit einigen Monaten bringen Online-Magazine und Web-Zeitungen gedruckte Ausgaben auf den Markt.

"Die Online-Welt erkennt, dass noch viel Kraft in dem alten Papierzeug steckt, dem wir keine Bedeutung mehr beigemessen haben", sagte Robert Herzberger von der Medienforschungsfirma Jupiter Communications.

Die Online-Medienzeitung "Inside.com" hat in diesen Tagen ein Redaktionsteam vorgestellt, das eine gedruckte Ausgabe entwickeln soll.

Die Geschäftsführer der meisten US-Online-Zeitungen, die den Schritt auf den Print-Markt vollziehen, behaupten, das sei immer Teil ihrer Strategie gewesen. So sagt Ralph Clermont, Gründer und Chef des Internet-Modemagazins "Wink", das nun auch erstmals in gedruckter Version erschienen ist: "Man kann das einfach nicht so schön hinkriegen wie im Print-Bereich." Beide Versionen hätten ihre Berechtigung.

Einige Marktforscher halten diesen Schachzug der Online-Medien jedoch für unklug. Die Firmen wagten sich da auf einen sehr kostspieligen Markt vor, sagt Jack Myers von "Myers Report". Es werde ihnen schwer fallen, sich auf dem Print-Markt als Labels zu etablieren. Das Angebot desselben Produktes in zwei verschiedenen Medien funktioniere nicht unbedingt.