Deutsche Telekom nimmt BTX vom Netz
Der älteste Online-Dienst Deutschlands, der
T-Online-Vorläufer Bildschirmtext [BTX], wird zum 1. Dezember geschlossen. Der Dienst stehe dem technischen Ausbau der Internet-Zugänge im Weg, erklärte T-Online in einem heute bekannt gewordenen Rundschreiben an seine Kunden.
Der heute unter T-Online-Classic firmierende Dienst war 1980 als magerer Textdienst ohne grafische Benutzeroberfläche gestartet, erlaubte aber schon damals Transaktionen wie Überweisungen oder Warenbestellungen, die über die Telefonrechnung abgerechnet wurden.
Das war BTX
Zugänglich war er nur registrierten Kunden in Deutschland in
einer geschlossenen Benutzergruppe. BTX ist anders als das Internet
in einen bundesweiten sowie mehrere Dutzend Regionalbereiche
strukturiert. Genutzt wurde der Dienst vor allem für
Online-Banküberweisungen, Warenbestellungen, elektronische Post
sowie als Informations- und Unterhaltungsmedium. Zur Nutzung standen
spezielle Endgeräte wie BTX-Telefone mit Bildschirmen, Decoder zum
Anschluss an das Fernsehgerät oder der Zugang per Computer und Modem
zur Verfügung.

Datendurchsatz von nur 75 Baud
Die Mehrzahl der alten BTX-Geräte ist mit dem gängigen Internet-Einwahlprotokoll PPP nicht kompatibel und kann daher auch nicht mit dem Internet kommunizieren.
T-Online erwartet, dass die meisten der "nur noch einigen tausend" verbliebenen BTX-Kunden auf den Internet-Zugang über T-Online umsteigen werden.
BTX war als Pilotprojekt mit einem Datendurchsatz von nur 75 Baud gestartet, moderne Digitalstandards wie ADSL transportieren die Daten heute pro Sekunde etwa zehntausend Mal so schnell.