Verlag einigt sich mit Online-Übersetzer
Der Streit um die unautorisierten deutschen Internet-Übersetzungen des neuen "Harry Potter"-Buches ist beigelegt.
Der Hamburger Carlsen Verlag und der Berliner Informatiker Bernd Koelemann haben sich jetzt geeinigt, wie eine Sprecherin des Verlags heute sagte.
Einstweilige Verfügung gegen Online-Übersetzung
Koelemann hatte im Internet dazu aufgerufen, den neuen
Potter-Roman, der im Herbst auf Deutsch erscheinen soll, vorab
privat zu übersetzen. Sogleich machten sich eine Reihe von
Abiturienten und Studenten an die Arbeit und übersetzten die ersten
sechs Kapitel des neuen Potter-Romans. Die Roman-Passagen waren
zeitweise im Internet zu lesen, wurden aber inzwischen von dort
wieder entfernt. Der Carlsen Verlag hatte die weiteren Übersetzungen
einzelner Kapitel des Buches, das bisher nur im englischen Original
auf dem Markt ist, im Internet per einstweiliger Verfügung verboten.

Übersetzungsverbot bleibt aufrecht
Die Sprecherin erläuterte, Koelemann dürfe zwar "weiterhin nichts im Internet veröffentlichen", doch werde man jetzt einen "professionellen Übersetzer suchen, der die Übersetzungen der Kinder fachgerecht kommentiert, um ihnen so eine Rückmeldung zu geben".
Die Kommentierung soll über E-Mail erfolgen. Nur wer sich selber an den Übersetzungen beteilige, erhalte als "Dankeschön" per E-Mail die bisher vorliegenden übersetzten Kapitel zugeschickt.
Die Autorin Jane K. Rowling sei davon überzeugt worden, dass es sich dabei um einen Schülerwettbewerb handle.
Auch Koelemann reagiert positiv
"Die Potter-Fans sind ja überwiegend im Schulalter. Sie haben
Spaß an der Sache und trainieren das auch im Schulunterricht. Ich
will die Kinder ermutigen, auch mal ins englische Buch zu schauen",
sagte Koelemann. Nach seinen Angaben haben sich auch schon Lehrer
für das Projekt interessiert, bei dem bisher etwa die Hälfte des im
englischen Original 37 Kapitel umfassenden Buches übersetzt worden
ist. Die deutsche Ausgabe soll am 14. Oktober erscheinen.
