11.09.2000

CHIP VS CHIPS

Bildquelle: foveon

Die Zukunft der digitalen Fotografie

Mit der Vorstellung von Kameras mit jeweils 16,8 Millionen Pixeln [4.096 mal 4.096] von Kodak und Foveon haben Digitalkameras eine potenzielle Bildqualität erreicht, die auch mit Profi-4x5-Kameras konkurrieren kann.

Damit könnte demnächst auch die letzte Bastion der herkömmlichen Fotografie in Mode und Werbung digitalisiert werden.

Während bisher allerdings bei hochwertigen Digitalkameras die C.C.D.-Technologie dominierte [Charged Coupled Device], setzt Foveon auf die wesentlich preiswertere CMOS-Technologie [Complementary Metal-Oxide Semiconductor].

Integrierte Technologie

C.C.D.-Kameras benötigen mehrere Chips und weitere, teils aufwendige Komponenten, während die CMOS-Technologie alle Bild-Aufnahme- und -Verarbeitungsschritte in einem Chip integriert. Bislang konnte mit CMOS-Kamera-Chips allerdings nicht die Qualität von C.C.D.-Lösungen erreicht werden.

Foveons CMOS-Strategie wird von einem Veteranen der Chip-Industrie angeführt: Carver Mead hat 1970 als Professor an der Universität von Kalifornien zusammen mit Lynn Conway das VLSI-Design entwickelt [Very Large Scale Integrated Circuit].

VLSI ermöglichte damals ungekannte Transistor-Dichten auf Chips.

CMOS kommt

Während bisher der CMOS-Markt [1999 mit einem weltweiten Umsatz von 14,2 Millionen USD] gegenüber dem C.C.D.-Markt [959 Millionen USD] zweitrangig war, dürfte sich dies durch Foveons Fortschritte in der Technologie und den Einsatz in Handys drastisch ändern.

Unter anderen planen Nokia und NTT DoCoMo den massenhaften Einbau von preisgünstigen CMOS-Kameras in ihre Handys, was die Produktionspreise weiter sinken lassen sollte.

Unterdessen will Foveon zusammen mit seinem Haupinvstor National Semiconductor die Qualität der CMOS-Kamera-Chips weiter verbessern. Ein Schritt dabei ist Fertigung in der 0,18-Mikron-Technologie - bislang wurden die CMOS-Kamera-Chips in der Regel mit 0,35 Mikron produziert.