Gebührenstreit um Call-by-Call
Zwischen der Deutschen Telekom und ihren Wettbewerbern auf dem deutschen Markt bahnt sich ein neuer Streit um die Abrechnungsmodalitäten für Dienstleistungen an.
Hintergrund ist, dass die Telekom die Kosten für über die Netze der Wettbewerber geführte Call-by-Call-Gespräche [mit Vorwahlnummer] von den Kunden abrechnen und weiterleiten muss.
Die Inkasso-Verträge zwischen der Telekom und den Wettbewerbern laufen jedoch aus, weshalb die Bonner Regulierungsbehörde RegTP die Telekom zu einer Neuverhandlung der Verträge aufforderte. Statt der bisher dominierenden Einzelverträge wurden nun als neue Vertragsgrundlage Allgemeine Geschäftsbedingungen für die Fakturierung und das Inkasso übersandt
Die Mitbewerber protestieren
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und
Mehrwertdiensten [VATM], der mehr als 50 Firmen in Deutschland
vertritt, kritisiert das Vertragsangebot mit scharfen Worten.
"Obwohl die Wettbewerber zukünftig Reklamationsbearbeitung und das
Mahnwesen selbst betreiben und bezahlen, versucht die Deutsche
Telekom nun die Preise für die bei ihr verbleibende Restleistung
[Rechnungsstellung und Ersteinzug] um bis zu 600 Prozent zu
erhöhen",

Das sagen DT und Regulator
"Bei den sinkenden Kosten für Telefongespräche haben wir einen Margenverfall bei der Fakturierung für Call-by-Call-Gespräche", sagt Telekom-Sprecher Ulrich Lissek. "Wie erbringen die gleiche Leistung für immer weniger Geld."
Die Inkasso- und Fakturierungsverträge unterliegen der Missbrauchsaufsicht durch die Behörde, die die jüngst von der Telekom an ihre Wettbewerber versandten Vertragsentwürfe kritisch sieht.
"Die Inkasso-Vertragsentwürfe decken sich nicht mit unseren Vorgaben", heißt es seitens des Telekom-Regulationsbehörde RegTP, die sich allerdings offiziell möglichst nicht in die neuen Streitigkeiten einmischen will.