09.09.2000

GEGEN NAPSTER

Bildquelle: fuzo

US-Behörden unterstützen Musikindustrie

Die Gegner von Napster haben gestern prominente und einflußreiche Unterstützung bekommen.

Amerikanische Bundesbehörden, allen voran das Justizministerium, das Patentamt und das U.S. Copyright Office haben bei dem, mit dem Napster-Fall betrauten Berufungsgericht in San Francisco eine Unterstützungserklärung für die Musikindustrie abgegeben ["friend of the court brief"].

Die Erklärung enthält eine Sachverhaltsdarstellung aus der Sicht der Behörden. Darin heißt es, die Verteidigungslinie von Napster gegenüber der "Recording Industry Association of America" [RIAA] würde das amerikanische Urheberrecht "verhöhnen".

Pro und contra Napster

Die Sachverhaltsdarstellung der US-Behörden hat zwar keine unmittelbare rechtliche Bedeutung, sie wird aber, so die einhellige Meinung in den USA, die Argumente der Musikindustrie vor Gericht verstärken.

Im vergangenen Monat hatten mehrere Gruppen und Organisationen, darunter die Consumer Electronics Association und the Digital Media Association, "friend of the court briefs" eingereicht, die Napster unterstützen und sich gegen die Entscheidung von Richterin Patel aussprechen, die Online-Tauschbörse zu schließen.

Neuer Gerichtstermin Anfang Oktober

Das Berufungsgericht hat im Verfahren "Musikindustrie versus Napster" einen neuen Gerichtstermin für die erste Oktober-Woche festgelegt.

Anfang nächster Woche wird voraussichtlich die Musikindustrie vor dem Berufungsgericht neuerlich ihre Position darlegen.