08.09.2000

KAMPF

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AOL/Time Warner gegen EU-Kommission

Der US-Mediengigant Time Warner und der weltgrößte Onlinedienst AOL haben Konzessionen für eine Brüsseler Fusionsgenehmigung angeboten. "Wir untersuchen den Fall weiter", sagte eine Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti am Freitag in Brüssel.

Die EU-Kommission hat wegen des Internetgeschäfts schwere Bedenken beim Zusammengehen der Konzerne. So könnte America Online [AOL] Zugang zu einem gigantischen Musikrepertoire bekommen, hatte es geheißen. Time Warner und AOL hatten bereits am Donnerstag in Brüssel in einer nicht öffentlichen Anhörung für die Fusion der Superlative geworben.

Die vertiefte Prüfung von AOL/Time Warner endet in Brüssel am 24. Oktober, die von EMI/Time Warner am 18. Oktober. Die Frist, um Konzessionen einzureichen, läuft jeweils einen Monat vorher aus. Auch die Wettbewerbshüter der USA haben nach früheren Berichten Einwände gegen den Zusammenschluss von Time Warner mit AOL.

AOL will Time Warner im Zuge eines Aktientausches für 184 Mrd. USD [212 Mrd. Euro/2,9 Bill. ATS] übernehmen. Die Verbindung des Zeitungs- und TV-Geschäfts mit dem Online-Business könnte Beobachtern zufolge die gesamte Medienbranche umwälzen.