08.09.2000

FORMAT.STRING

Bildquelle: BugTraq

Schwere Sicherheitslücke bei Unix entdeckt

Sicherheitsexperten haben bei Unix- und Linux-Systemen eine neue Kategorie von Verwundbarkeit entdeckt, die es Angreifern erlaubt, die Kontrolle über fremde Computer zu gewinnen.

Die so genannte "Format String Vulnerability" wurde vor rund zwei Monaten zum ersten Mal entdeckt. Ein Angreifer übergibt dazu eine Reihe von Zeichen mit Formatierungsbefehlen an ein Unix-Programm.

Durch trickreiche Auswahl der gewählten Formatierungsbefehle kann das Betriebssystem dazu gebracht werden, beliebige Programme auszuführen.

Sieben neue Wunden in zwei Monaten

Nach Beobachtungen des Moderators der Mailingliste Bugtraq, Elias Levy, haben Experten in den vergangenen Wochen mindestens sieben derartiger Sicherheitslöcher gefunden.

Und viele Fehler nach diesem Muster werden noch auftauchen. Zuletzt wurde das Problem im Lokalisierungsprogramm "locale" von Unix-Systemen entdeckt, einem Tool, das für die Ausgabe von Meldungen in der richtigen Sprache verantwortlich ist und von unzähligen Programmen verwendet wird.

Ivan Arce, Präsident der argentinischen Sicherheitsfirma Core SDI und Entdecker der "locale"-Wunde, wollte zunächst nur selektiv 18 Unix- und Linux-Unternehmen über den gefährlichen Fehler informieren. Ein Versuch, der allerdings gescheitert ist.