Jugendmode mit Sex-URLs bedruckt
Eine "Fantasie-Internetadresse" auf Sweatshirts des Textilfilialisten C&A führt zu einer Pornosite.
Von den 60.000 Stück seien mehrere hundert verkauft, der Rest aus den Regalen geräumt worden. C&A ruft alle Käufer auf, die Sweatshirts zurückzubringen.
In Österreich wurden die Sweater, wie Pressesprecher Herbert Asamer gegenüber der APA sagte, rechtzeitig aus den Regalen genommen. Falls doch ein entsprechendes Kleidungsstück auf den Markt gekommen sei, würde dem Kunden "selbstverständlich der Einkaufspreis zurückerstattet werden".

Nicht nachgeschaut
Als "unfassbare Sauerei" hat C&A-Deutschland-Chef Dominic Brenninkmeyer den Vorgang bezeichnet.
Nach Auskunft von Firmensprecher Thorsten Rolfes ist noch unklar, ob bereits bei der Produktentwicklung oder erst nach dem Verkaufsstart "die Verlinkung geschaltet" wurde.
Die Sweatshirts waren nach C&A-Angaben am 21. Juli, wenige Tage nach dem Verkaufsstart, aus dem Verkehr gezogen worden.
Eine Kinderschutzvereinigung in Hamburg hatte den Konzern nach dem Hinweis einer Mutter auf die "automatische Querverbindung zur Sexseite" aufmerksam gemacht.
Lautloser Rückruf
Die mit der Internetadresse versehenen Teile wurden nach Angaben von Rolfes zwar umgehend aus den Regalen geholt, dies sei aber nicht lückenlos gelungen.
Im Juli sei eine öffentliche Rückrufaktion nicht gestartet worden, vielmehr habe man die Angelegenheit zum Schutz der Kinder vertraulich behandeln wollen.
Als jetzt ein Vater, der in einem Leipziger C&A-Haus ein solches Shirt gekauft hatte, erneut auf die Pornosite stieß, habe sich der Konzern zum Gang an die Öffentlichkeit entschlossen.
Nach den uns vorliegenden Informationen, könnte es sich bei der Site um "play.boys.com" handeln. Die Suche nach dem Shirt in Wiener C&A-Filialen verlief bislang erfolglos.