05.09.2000

ANTI-TRUST

Bildquelle: ftc

AOL/Time-Warner-Merger wackelt

Die Fusion zwischen den Medienkonzernen America Online [AOL] und Time Warner stößt auf beiden Seiten des Atlantiks auf Widerstand der Wettbewerbshüter.

Übereinstimmenden Berichten der Zeitungen "Washington Post" und "Wall Street Journal Europe" vom Dienstag zufolge erwägt die

US-Handelsaufsicht FTC [Federal Trade Commission], den Zusammenschluss gerichtlich zu stoppen, wenn der neue Konzern sein Kabelnetz in den USA nicht für die Konkurrenz öffnet.

Auflagen für AOL

Die "Washington Post" berichtet heute auch, dass die US-Wettbewerbsbehörde von AOL als Voraussetzung für die Genehmigung der Fusion mit Time Warner den Verkauf ihres 1,5-Mrd.-Dollar-Anteils [1,7 Mrd. Euro] an Hughes Electronics Corp, einer Sparte von General Motors, verlangen könnte.

Vorbehalte auch in Brüssel

Auch die EU-Kommission meldete schwere Bedenken gegen die geplanten Fusionen an.

Brüssel hat daher vertiefte Prüfungen sowohl des Zusammenschlusses AOL-Time Warner als auch der Fusion zwischen der Warner-Musiksparte und der britischen EMI eingeleitet.

Am Mittwoch beginnen in Brüssel Anhörungen zu beiden Vorhaben. Bei den Brüsseler Anhörungen haben beide Unternehmen die Gelegenheit, die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter auszuräumen. Zugleich dürfen unbeteiligte Firmen ihre Argumente vortragen.