DT stellt Auslandstelegrammdienst ein
Nach 150 Jahren geht die Ära der Auslandstelegramme in Deutschland zu Ende.
Die Deutsche Telekom kündigte am Freitag in Bonn an, sie werde zum Jahresende ihren Auslandstelegrammdienst wegen des drastischen Nachfragerückgangs einstellen. Moderne Kommunikationsmittel wie Fax, E-mail und Mobilfunk hatten laut Telekom in den letzten Jahren den teueren Telegrammdienst mehr und mehr verdrängt.
Wurden 1990 noch rund 1,7 Millionen Telegramme vom Inland ins Ausland aufgegeben, so rechnet die Telekom in diesem Jahr nur noch mit etwa 70.000 Telegrammen.
Es war einmal in Deutschland
Begonnen hatte die Geschichte des Auslandstelegrammdienstes 1850
mit der Bildung eines deutsch-österreichischen Telegrafenvereins.
Das billigste Telegramm kostete damals 20 Groschen. Heute wird ein
Telegramm von Deutschland nach Österreich mit höchstens 20 Worten
mit rund 40 Mark berechnet. Ein Fax kostet dagegen nur Pfennige,
eine E-Mail ist sogar kostenlos. Der häufig für Glückwünsche
genutzte Inlandstelegrammdienst ist nicht betroffen, da er seit Juli
1998 von der Deutschen Post AG betrieben wird.
