Immer weniger neue Handy-Benutzer
Derzeit benützen Hunderte Millionen Menschen ein Mobiltelefon; in wenigen Jahren wird die Milliardengrenze überschritten sein.
Gleichzeitig sinkt der Anteil der Erstkäufer: Die Mobiltelefonhersteller stehen bald vor der schwierigen Aufgabe, Kunden, die bereits ein Mobiltelefon besitzen, ein neues zu verkaufen. "Das hat einen dramatischen Effekt auf die Wachstumsrate", meint Ashok Kumar, Wireless-Semiconductors-Analyst bei der Investmentbank U.S. Bancorp Piper Jaffray.
"Dieses Jahr haben alle Mobiltelefonhersteller den Markt überschätzt. Der Konkurrenzkampf wird härter werden, und die Gewinnspannen werden erodieren." Viele Marktbeobachter sehen das noch drastischer: Ein "Shake-out" unter den Herstellern wird stattfinden.
Letztes Jahr machten die Erstkäufer noch 67 Prozent aus. Laut einer Studie von "The Strategis Group" soll dieser Anteil im Jahr 2007 nur mehr 23 Prozent betragen. Es gilt also, den schwierigen Nachfolgemarkt zu bedienen. "Nun wird der Markenname ein viel wichtigerer Faktor", meint Bryan Prohm, Analyst bei Dataquest. "Jetzt ist die Zeit gekommen, die Kunden auf eine Marke einzuschwören."
Derzeit wird der Nachfolgemarkt vor allem von Personen angetrieben, die ihr altes Mobiltelefon wegen des Gewichts und der Akku-Lebensdauer ersetzen wollen.
Die sinkenden Margen bei Handyproduzenten, die sich kürzlich auch in Gewinnwarnungen bei Ericsson und Nokia auswirkten, könnten sie vermehrt in Richtung Ausrüstung für Mobilfunkbetreiber drängen. Ähnliches passierte auch in den Neunzigern mit PC-Herstellern, als der PC-Markt vor allem ein Replacement-Markt wurde. Seitdem konzentrieren sich die meisten PC-Produzenten auf den weitaus lukrativeren Servermarkt.