Digitalprojektion statt Filmmaterial
Die Münchener CineMedia Film AG will sich in den kommenden Jahren zum führenden Systemanbieter für das elektronische Kino entwickeln.
Dazu werde das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren einen dreistelligen Millionen-DM-Betrag in neue Technologien investieren, mit denen Filme digital gedreht, verarbeitet und übertragen werden könnten, so Finanzvorstand Markus Hölzl.
Im ersten Halbjahr 2000 steigerte das Unternehmen den Umsatz um 83 Prozent auf knapp 700 Millionen ATS. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen [EBITDA] stieg auf mehr als 100 Millionen ATS, ein Plus von mehr als 100 Prozent. Auf dem Neuen Markt verloren die Titel jedoch fast sieben Prozent.

Die neue Technologie des so genannten Electronic Cinema werde mittelfristig die herkömmliche Produktion und Vorführung von 35-Millimeter-Filmen ersetzen, ist Hölzl überzeugt. Sein Vorstandskollege Helmfrid Fülling rechnet damit, bis Ende des Jahres zum ersten Mal den gesamten Ablauf von Produktion, Postproduktion bis zur Speicherung eines Films elektronisch durchzuführen.
Fülling betonte allerdings, dass sich die Technologie auf dem breiten Markt erst durchsetzen lasse, wenn sie wirtschaftlich betrieben werden könne. Derzeit seien die einzelnen Schritte noch sehr teuer. So koste ein digitaler Kinoprojektor umgerechnet mehr als drei Millionen ATS. Große Probleme bereite die Archivierung von Filmen. Das Speichern eines 75-minütigen Films koste ebenfalls mehr als drei Millionen. Fülling rechnet damit, dass es noch rund zehn Jahre dauert, bis sich Electronic Cinema durchsetzt.