30.08.2000

UNPLUGGED

Bildquelle: burning man

30.000 Techies beim "Burning Man"-Festival

In der Wüste Nevadas, inmitten von schwarzen Felsen und unter sengender Sonne, findet heuer zum 15. Mal das "Burning Man"-Festival statt.

Knapp 200 Kilometer nördlich des Glücksspielparadieses Reno, an einem ausgetrockneten See ["La Playa"], wurde wieder eine temporäre Stadt aus Zelten und Schaubuden errichtet, in der eine Woche lang Szene-Künstler, Elektro-Hippies und andere Freidenker aus aller Welt zusammenkommen.

Beim "Burning Man"-Festival handelt es sich um eine einzigartige Mischung aus Kunstevent und Dauerparty, in dessen Rahmen wie auf einem Jahrmarkt ungewöhnliche bis surreale Ideen und Installationen präsentiert werden.

Höhepunkt des Festivals ist stets die rituelle Verbrennung einer riesigen menschlichen Figur aus Holz. Heuer werden 30.000 Menschen zu diesem Spektakel erwartet. Das Festival dauert noch bis kommenden Montag.

Chill out in the desert heat

Seit einigen Jahren erfreut sich das Festival vor allem in den Kreisen der New Economy immer größerer Beliebtheit. In Nevadas "Black Rock Desert" bietet sich die Chance, eine Woche lang zu "unpluggen" und die kreativen Batterien wieder aufzuladen.

Viele der chronisch stressgeplagten "Digerati" verlassen bewusst eine Woche lang das gewohnte zivilisatorische Umfeld, verzichten auf Handy und E-Mail und beschränken ihre Kommunikation auf reale, zwischenmenschliche Kontakte.

Amerikanische Medien berichten, dass eine Reihe von New-Economy-Unternehmen ihre Angestellten zur Teilnahme am "Burning Man"-Festival ermunteren.

Vom Content-Provider "Topica" etwa sind heuer gleich 100 Angestellte nach Nevada gekommen. Und die Internet-PR-Firma "GCI Group" übernimmt sogar die Kosten, damit drei ihrer Angestellten an dem Event teilnehmen.