Effizientes molekulares RAM
Wissenschaftler der University of California in Los Angeles [UCLA] entwickelten laut "Science Magazine" einen rekonfigurierbaren molekularen Schalter, der bei Raumtemperatur arbeitet.
Das stellt für die UCLA-Forscher einen weiteren Schritt zur Realsierung eines Molekülcomputers dar - Computer mit einer schnelleren, billigeren und effizienteren Performance als mit konventioneller Silizum-Architektur.
"Wir befinden uns nach wie vor in einem Frühstadium. Aber selbst wenn kommende Experimente nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, können wir bereits auf mehrere Optionen, die Probleme zu lösen, zurückgreifen", erläutert Projektleiter James R. Heath.
Erweiterte Möglichkeiten
Bereits 1999 stellten die UCLA-Forscher eine molekularen Schalter
der Öffentlichkiet vor, der einfache mathematische Operationen
durchführen konnte. "Das neue molekulare Schalter-Design kann
mehrfach über längere Zeitperioden an- und ausgeschaltet werden, und
das unter normalen Laborbedingungen", so Heath, Professor für
Chemie.

Molekulares RAM
Der Verwirklichung eines "molekularen RAM" sind die UCLA-Forscher damit nach eigenen Angaben ein großes Stück näher gekommen.
Grundlage hierfür war die Entwicklung von ineinander greifenden Molekülen mit wieder erkennbaren Bindungsstellen.
Laut den UCLA-Forschern gelang die Kommunikation jener molekularen Komponenten und die Entwicklung einer effizienten Wechselbeziehung der Moleküle in fester Phase - statt wie bisher ein zusammenhangloses Miteinander in flüssiger Phase.
Catenane - Moleküle zum "Schalten"
Die auf Englisch Catenane genannten Moleküle sind aus mechanisch
ineinander greifenden Ringen zusammengesetzt, bestehend aus Atomen,
die in Ringform miteinander verbunden sind. Die Chemiker des UCLA
bauten spezielle chemische Gruppen, die sich durch spezifische
Komponenten wieder erkennen. Werden die entsprechenden Komponenten
zusammengebracht, ordnen sie sich selbsttätig zu jenen ineinander
greifenden Ringen an. Einer der Ringe kann zwischen zwei Zuständen
hin- und hergeschaltet werden. Diese Schalterbewegung wird durch
Hinzugabe bzw. Entnahme eines Elektrons bewirkt.

Moleküle mit besserer Performance
Die von den UCLA-Forschern jetzt entwickelten Moleküle führen nach eigenen Angaben zu wesentlich gesteigerter Schalter-Performance im Vergleich zu bisherigen Molekül-Designs.
Die Chemiker arbeiten mittlerweile mit einem halben Dutzend verschiedener Arten molekularer Schalter. Jeder davon besitzt eigene, hochspezifische Eigenschaften.
Von der sich abzeichnenden Molekülcomputer-Technologie versprechen sich Experten billigere, schnellere und effizientere Rechner-Architekturen.
Kooperation mit Hewlett Packard
Die Wissenschaftler des UCLA arbeiten gemeinsam mit Forscher von
Hewlett Packard an der Realisierung von Molekülcomputern, die
"selbsttätig lernen und ihre Effizienz steigern, je mehr sie in
Verwendung sind", so Professor Heath.

Detaillierte Infos ...
... zum Molekül-Schalter gibt es im "Science Magazine" [18. Aug.]
unter dem Titel "A [2]Catenane-Based Solid State Electronically
Reconfigurable Switch".
