Kurssturz nach gefälschter Internet-Meldung
Der amerikanische Netzwerk-Ausrüster Emulex sieht sich als Opfer einer falschen Presseerklärung, nach deren Veröffentlichung der Kurs des Unternehmens an der Börse gestern um bis über 50 Prozent fiel.
"Wir haben keine Presseerklärung ausgegeben", sagte Emulex-Manager Kirk Roller. Jemand habe eine Mitteilung ausgegeben und dabei den Namen und das Firmenlogo von Emulex verwendet.
In der Presseerklärung, die vom Nachrichtendienst Internet Wire veröffentlicht wurde, hatte es geheißen, dass der Direktor des Unternehmens zurückgetreten sei und Emulex ihr Quartalsergebnis von einem Gewinn auf einen Verlust revidiert habe.
Diese Nachricht wurde von Bloomberg und Dow Jones, die Internet Wire als Quelle nutzen, übernommen.

Wall Street in Aufruhr
Die Emulex-Aktie sank nach Veröffentlichung der fiktiven Nachricht um 48-1/16 auf 65 Dollar, bevor sie vorübergehend vom Handel ausgesetzt wurde. Nach Wiederaufnahme des Handels erholten sich Emulex und schlossen lediglich um 7-5/16 Dollar tiefer auf 105-3/4 Dollar.
Die Tatsache, dass fast die gesamten Verluste wieder aufgeholt wurden, half natürlich den Anlegern nicht, die zwischenzeitlich zu den stark gefallenen Kursen verkauft und damit selbst hohe Verluste verbucht hatten.
Der Fall Emulex hat an der Wall Street für enorme Aufregung gesorgt, da die Finanzmärkte und die Anleger auf zuverlässige und rasche Finanzinformationen angewiesen sind.
Untersuchung läuft bereits
Die Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC kündigte eine Untersuchung
an. Auch das Unternehmen will nach eigenen Angaben die Angelegenheit
untersuchen.
