JoWooD steigert Umsatz um 36 Prozent
Der börsenotierte österreichische Spielehersteller JoWooD hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 36 Prozent auf 2,6 Mill. Euro gesteigert.
Der Vorsteuergewinn im Halbjahr fiel auf 68.400 Euro, lag jedoch um etwa ein Drittel über Plan und auch deutlich über den Erwartungen der Analysten, teilte das Unternehmen heute ad hoc mit.
Die schwache Entwicklung im 2. Quartal - der Umsatz betrug nur 610.000 gegenüber 1,96 Mill. Euro im ersten Quartal - hänge mit der starken Saisonalität der Spieleindustrie und den Zeitpunkten der Releases zusammen, so das Unternehmen.
Die Zahl der Mitarbeiter hat sich seit Jahresbeginn auf 46 knapp verdreifacht, 37 davon arbeiten in der Entwicklung.
Die Verringerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit [EGT] von 445.000 auf 68.400 Euro beruhe in erste Linie auf Kostenerhöhungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Unternehmens auf Geschäftserweiterungen und Akquisitionen sowie auf der Börseneinführung, sagte JoWooD-Finanzchef Uwe Deisenhammer heute bei der Halbjahrespressekonferenz. Das Betriebsergebnis von JoWooD fiel im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 447.000 auf 29.000 Euro, der operative Cash-Flow verbesserte sich von minus 772.000 auf minus 638.000 Euro. Das Eigenkapital beläuft sich nach dem Börsengang per 30. Juni auf 25 Mill. Euro, die Bilanzsumme beträgt 26,8 Mill. Euro.

Hoffnung auf starke Weihnachten
JoWooD hofft auf ein starkes Weihnachtsgeschäft und rechnet für das Gesamtjahr 2000 mit einer "äußerst nachdrücklichen" Steigerung des
Umsatzes, nachdem 50 Prozent des JoWooD-Umsatzes in das vierte Quartal fallen.
"Die prognostizierte jährliche Umsatzsteigerung von 80 Prozent wird halten", bekräftigte Finanzchef Deisenhammer.
Mit zur Verbesserung beitragen soll die von Technik-Vorstand Johann Schilcher angekündigte Ausweitung der Produkt-Releases im vierten Quartal von vier auf acht Computerspiele.
Nach dem Abschluss der jüngsten Kooperationen mit dem japanischen Games-Publisher SunSoft und der Vereinbarung mit dem US-amerikanischen Entwickler Reflexive Entertainment zur Vermarktung des Spieles Zax im deutschsprachigen Raum sieht Vorstandsmitglied Andreas Tobler JoWooD nun auf allen vier "Key"-Märkten - dem US-amerikanischen, deutsch- und englischsprachigen sowie japanischen - vertreten.
Akquisitionen in DE und GB stehen an
Außerdem stehen bei JoWooD weitere Akquisitionen an. Derzeit
werden Verhandlungen zur 100-Prozent-Übernahme von zwei weiteren
Entwicklungsstudios geführt, sagte Tobler am Freitag in Wien. Bei
einem deutschen Studio sei bereits ein Letter of Intent [LOI]
unterzeichnet, bei einem britischen Spezialistenstudio sei die
Due-Diligence-Prüfung gestartet worden. Des Weiteren würden diverse
Anbahnungsgespräche laufen. Auch die angekündigte Übernahme eines
mittelgroßen Entwicklungsstudios werde noch innerhalb der nächsten
zwölf Monate stattfinden, bekräftigte Tobler.
