Mobilcom erwägt Debitel-Kauf
Das deutsche Telekomunternehmen Mobilcom erwägt nach Angaben aus Analystenkreisen die Übernahme des Konkurrenten Debitel, um seine eigene Kundenbasis zu vervielfachen.
Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr am Donnerstag aus den Kreisen, dass Mobilcom-Chef Gerhard Schmid bei einer Analystenpräsentation in Frankfurt Übernahmepläne für den mit mehr als fünf Millionen Kunden größten deutschen Mobilfunk-Anbieter Debitel geäußert habe. In den Kreisen wurde Schmid mit den Worten zitiert: "Wir können uns vorstellen, Debitel zu kaufen." Derzeit würden allerdings keine Akquisitionsgespräche geführt.
Debitel und Mobilcom wollten ursprünglich gemeinsam eine der begehrten UMTS-Mobilfunklizenzen ersteigern, wandten sich später aber unterschiedlichen Partnern zu. Mobilcom hat gemeinsam mit France Telecom im Gegensatz zu Debitel mit seinem Mehrheitsaktionär Swissscom eine UMTS-Lizenz ersteigert und benötigt nun möglichst schnell eine große Kundenbasis, um auf Vorsteuerbasis die Gewinnschwelle im UMTS-Mobilfunkgeschäft wie geplant bis 2005 zu erreichen.

Vertraulichen Firmenunterlagen für die Analystenkonferenz zufolge rechnet Mobilcom erstmals im Jahr 2008 mit einem Reingewinn bei UMTS. Die Investitionskosten werden in den Jahren 2002 bis 2005 mit jeweils 750 bis 900 Millionen Euro und in den folgenden fünf Jahren bis 2010 mit jeweils 600 bis 650 Millionen Euro beziffert.
Das UMTS-Portal will Mobilcom bereits auf der Computermesse CeBit im Jahr 2001 präsentieren, wie es in den Kreisen weiter hieß.