24.08.2000

12 MRD. EURO

Bildquelle: FuZo

Mega-Schulden für die Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom hat von einer Gruppe aus sechs internationalen Banken eine Kreditlinie von zwölf Milliarden Euro eingeräumt bekommen.

Das Geld sei nicht für die Bezahlung der UMTS-Mobilfunklizenz in Deutschland gedacht, betonte ein Telekom-Sprecher am Mittwochabend in Bonn.

Angaben zur möglichen Verwendung des Geldes machte er zunächst nicht. Die Kreditlinie sei zudem bisher nicht genutzt worden, es handle sich lediglich um eine "Reserve, die uns zur Verfügung gestellt worden ist".

Damit könne das Unternehmen kurzfristige Liquiditätsprobleme überbrücken. Wenn das Geld in Anspruch genommen werde, dann indes lediglich "für ein paar Monate".

UMTS kam auf 8,5 Miliarden

Die in der vergangenen Woche in Mainz ersteigerte UMTS-Lizenz für den deutschen Mobilfunkmarkt werde das Unternehmen indes "mit unseren eigenen Mitteln bezahlen".

Bei der Auktion hatte die Telekom eine UMTS-Lizenz für insgesamt 8,5 Milliarden Euro bekommen.

Andere Lizenznehmer wie e-plus oder Mannesmann Mobilfunk kündigten an, in den nächsten Jahren zwischen acht und zehn Milliarden DM in den Aufbau eines Netzes für multimediafähigen Mobilfunk zu stecken.

Refinanzierung durch Verkauf

Ein Anteil der Telekom von 55 Prozent an der Gesellschaft Palatinate im Rheinland mit 1,5 Millionen Kunden solle an die United Pan-Europe Communications [UPC] verkauft werden, die auch Haupteigentümerin der österreichischen Telekabel-Netze ist.

Von der Kabelgesellschaft in Bayern mit 2,5 Millionen Kunden sollten 75 Prozent an die E-Cable, ein Konsortium unter der Führung von Bayerischer Landesbank und Beteiligung der Hypovereinsbank, abgegeben werden.

Der Telekom könnten so, gemessen am Volumen der jüngsten Übernahmen in dem Sektor, zwischen drei und vier Milliarden Euro zufließen.