Abflussrohre im Dienst der Telekommunikation
In deutschen Kommunen müssen in den nächsten zehn bis zwölf Jahren nach Schätzung von Hausbesitzern umgerechnet bis zu zwei Billionen ATS zur Erneuerung der Kanalisationsrohre aufgebracht werden.
Die Wasser- und Abwasserrohre seien so verrottet, dass jährlich bis zu 400 Millionen Kubikmeter schmutziger Abwässer ins Grundwasser gelangten, so der Präsident des Hausbesitzerverbandes Haus & Grund, Friedrich-Adolf Jahn. "In vielen Innenstädten ist das Kanalsystem zwischen 50 und 80 Jahre alt. Unter Deutschlands Städten tickt eine Abwasserzeitbombe."
Jahn schlug angesichts knapper kommunaler Budgets vor, die Kanalleitungen wie in Berlin, Hamburg oder Hanau an Betreiber von Telekommunikationsnetzen zu vermieten. Mit den so erzielten Einnahmen könnten die Kosten für die Sanierung zumindest zum Teil finanziert werden. Die zwischen 30 Zentimeter und zwei Meter starkten Kanalrohre eigneten sich als Leerrohre für die nur fingerdicken Glasfaserkabel der Telekommunikationsnetze.