Superschnell durch Flexibilität
Wissenschaftler der Universität Rochester [US-Bundesstaat New York] haben einen Chip entwickelt, der sich laufend selbst rekonfiguriert, um sich ändernden Tasks anzupassen.
Dieses effizienzsteigernde Chip-Design fußt auf der von den Rochester-Forschern entwickelten CAP-Technologie. Diese beobachtet die von einer spezifischen Software benutzten Hardware-Ressourcen und adaptiert sie fortwährend an die Software-Anforderungen.
Das CAP-Design erlaubt laut den Forschern aus Rochester eine wesentliche Leistungssteigerung der Chip-Performance bei halbem Energieverbrauch.
Ineffiziente Caches
Die Wissenschaftler der Uni Rochester nahmen besonders unflexible
und daher ineffizient arbeitende Chip-Teile wie den Chip-Cache unter
die Lupe. Die meisten Mikroprozessoren enthalten entweder einen
großen, etwas langsameren Cache oder einen kleineren, aber
schnelleren. Das Problem dieser Caches liegt in der fixierten Größe.
Hier fanden die Forscher aus Rochester den Ansatzpunkt für die
Entwicklung der neuen Chip-Architektur.

Effizienz durch flexible Caches
Obwohl heutige Chip-Caches eine statische Größe und Geschwindigkeit haben, erfordern verschiedene Software-Applikationen unterschiedliche Cache-Größen.
Ähnlich einem Thermostat passt die neue CAP-Technologie fortwährend die Größe und Geschwindigkeit des Chip-Caches an die jeweiligen Anforderungen an.
Gleichzeitig speichert das CAP nicht benötigte Energie und verkürzt die Zeit, die Daten im Cache aufzustöbern.
Manipulation des Binär-Codes
Eine weitere Effizienzsteigerung der Chip-Performance erwarten
sich die Rochester-Forscher durch Manipulation der binären Codes.
Die Ziffer 1 steht normalerweise für eine sich vom
Hintergrundrauschen abhebende elektrische Spannung. Durch
Flexibilisierung der Cache-Größe kann die Spannung in bestimmten
Chip-Teilen herabgesetzt werden. Dadurch kann dem Wert 1 ein
geringerer Spannungswert zugewiesen werden. Das optimiert die
Energie-Bilanz des Chips und erlaubt unter anderem längere
Standby-Zeiten bei Laptops bei höherer Leistung.

Weniger Transistoren
Mit dem CAP-Designs lässt sich die Anzahl der Transistoren, die zum Wechseln zwischen 1 und 0 benötigt werden, reduzieren - wie der Energieverbrauch durch laufendes Monitoring der tatsächlich aufgewendeten Energie.
Der Pentium-3-Chip hat schon die Option, die Chip-Spannung zu reduzieren, er büßt dabei allerdings einen erheblichen Teil seiner Leistung ein.
Ob der angekündigten Innovation auch tatsächlich ein innovatives Produkt folgen wird, konnten die Forscher nicht sagen. Doch spräche einiges dafür.
Integrierbare CAP-Technologie
Das CAP-System basiert direkt auf bestehenden kommerziellen
Chip-Designs und erlaubt daher - laut den Wissenschaftlern aus
Rochester - die direkte Integration des CAP in kommende
Mikroprozessor-Generationen.
