Napster wehrt sich
Napster, die freie virtuelle Tauschbörse für Musik, wird sich gegen den vor einigen Wochen ergangenen Gerichtsbeschluss wehren.
Demnach muss das Unternehmen das Tauschen von Musikstücken, auf die es kein Copyright besitzt, unterbinden. Napster hatte der Richterin Marilyn Hall Patel erklärt, das sei unmöglich und käme einer kompletten Schließung des Service gleich.
Der Beschluss, der im Verfahren RIAA [Recording Association of America] gegen Napster ergangen ist, wird von der Industrie aufmerksam verfolgt. Kommerzielle Tauschbörsen wie Scour oder freie Programme wie Gnutella haben die generelle Aufmerksamkeit noch weiter geschärft.

Nun will Napster mit neuen Schriftstücken gegen den Beschluss ankämpfen. Napster will darlegen, dass Richterin Patel "nicht genug Zeit gehabt hat, sich eingehend mit Napster auseinander zu setzen". Außerdem müsse, wenn schon der User außer Strafe gestellt sei, das Gleiche auch für Napster gelten.
Beobachter schätzen die Chancen, dass Richterin Patel ihre Meinung ändert, für eher gering ein. Die vorläufigen Urteile gegen Napster waren teils vernichtende Paukenschläge, offensichtlich vertritt Patel die Meinung der RIAA.
Napster versucht auch mit dem Argument, der Fall hätte weit größere Auswirkungen als auf Napster allein, Boden zu gewinnen. Es ginge um die generelle Zukunft von Kommunikationstechnologien, versteigt sich Verteidiger Jonathan Schiller gar.

Auch beklagen die Anwälte, die RIAA hätte jeden Vermittlungsversuch abgelehnt. Napster wäre sogar bereit gewesen, über ein Zahlungsmodell zu diskutieren.
Den Rest sprechen die Gerichte. Die Antwort der RIAA steht für den 8. September an.