19.08.2000

ANSATZ

Bildquelle:

Freiwillig für "illegale" MP3s zahlen

Die Site Fairtunes.com stellt angesichts der verbitterten Debatte über Recht und Unrecht von frei kopierten MP3-Files im Netz eine der neuen Entgelt-Modelle für Musiker dar, die in der [inzwischen endlosen] Debatte immer wieder gefordert, aber nicht präsentiert werden.

Schlechtes Gewissen

Fairtunes-Gründer Matt Goyer hat den Service vor einigen Wochen ins Leben gerufen, weil er ein schlechtes Gewissen hatte, das neuste Album seiner Lieblingsband umsonst aus dem Netz geladen zu haben.

Da Goyer allerdings die Musiker direkt unterstützen und nicht den Großteil des Gewinns der Musikindustrie zukommen lassen wollte, beschloß er die 16 USD, die die CD gekostet hätte, der Band direkt zu überweisen - und anschließend Fairtunes.com ins Leben zu rufen.

Gestern wurden die ersten 821 USD und 192 kanadischen Dollar an verschiedene Bands überwiesen, ein zugegebener Maßen bescheidener Anfang des Geschäftsmodels.

Allerdings ist Goyer nach eigenen Angaben bereits dabei, zusammen mit brasilianischen Programmierern [?] seinen Service in Tauschdienste wie Napster, Scour und Gnutella zu integrieren.

Die Musikindustrie dürfte - genau wie die Verleger in Stephen Kings Fall - allerdings nicht amüsiert sein.

Goyer gibt sich unterdessen kämpferisch und kündigt entschlossenen Widerstand gegen mögliche Klagen gegen seinen Service von Seiten der Musiklobby RIAA an.