Shopping-Bots sollen [wieder] das Netz erobern
Nachdem Software-Agenten, die eigenständig die günstigsten Angebote im Netz suchen bzw. ersteigern, 1998 einen großen Hype erfuhren aber anschließend in der Praxis eher unzureichende Ergebnisse erbrachten, wurden die Shopbots vordergründig vergessen.
Die Industrie hat das Prinzip allerdings nicht aufgegeben und ließ das Konzept weiter erforschen und die Bots weiterentwickeln.
Unlängst traf sich die Branche zu einem Kongress und ließ erstmals die verschiedenen Bots in einem Wettbewerb gegeneinander antreten.
Die beteiligten Wissenschaftler und Programmierer sind unterdessen optimistisch, dass die Software-Agenten zukünftig doch noch die Geschäfte - und insbesondere die Auktionen - im Netz dominieren werden.
Der Wettbewerb wurde von Dr. Steve R. White organisiert, der für IBM am

In dem Wettbewerb mussten die Bots eine komplexe und praxisnahe Aufgabe bewältigen, die darin bestand, ein Wochenende inklusive Flug, Unterbringung, Transfers und Unterhaltungsprogramm zum günstigsten Preis zu erwerben.
Irrationale Maschinen
Dr. Michael Kearns aus dem Gewinner-Team des Wettbewerbs, der für AT&T an Auktions-Agenten arbeitet, sagte, dass die Shopbots in den letzten zwei Jahren entscheidend weiterentwickelt wurden.
Dabei wurde neben der Fähigkeit aus Fehlern zu lernen insbesondere auf Auktions-Psychologie Wert gelegt.
Hierbei ging es vor allem darum, zu vermeiden, dass ein Produkt zu teuer erworben wird, weil zu viele Bieter an der Auktion teilnehmen.
Den menschlichen Fehler ein Produkt deshalb völlig überteuert zu ersteigern, sollen die Bots durch die Übersicht des Angebots im gesamten Netz nicht wiederholen.

Bedenken
Triebfeder für die Entwicklung ist wie bei fast allen E-Commerce-Modellen allerdings nicht der Konsumenten- sondern der B2B-Sektor.
Hier werden in der Regel nicht ein Produkt oder eine Dienstleistung isoliert benötigt sondern ein Paket, was die Aufgabe der Shopbots ungleich komplizierter macht.
Es gibt allerdings auch Datenschutz-rechtliche Bedenken gegen den Einsatz der Softwareagenten: Wenn diese selbstständig im Netz aktiv sind, um bestimmte komplexe Aufgaben zu erfüllen, könnte es ein Leichtes sein, auf die Bedürfnisse oder Pläne des Nutzers Rückschlüße zu ziehen.