"i-mode" vor Expansion in die USA
Japans Mobilfunkriese NTT DoCoMo setzt offenbar seine Strategie einer weltweiten Expansion mittels Minderheitsbeteiligungen fort.
Wie die "Financial Times" in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, führt NTT DoCoMo Gespräche mit den amerikanischen Telefongesellschaften SBC Communications und BellSouth über eine Minderheitsbeteiligung an dem geplanten Wireless-Joint-Venture der beiden Unternehmen.
Laut "FT" würde NTT DoCoMo dabei einen Anteil in der Höhe von zehn bis 15 Prozent erwerben.
SBC und BellSouth geben an, gemeinsam über 18 Millionen Mobilfunkbenützer in 34 US-Bundesstaaten zu verfügen. Geplant ist, in Hinkunft das ganze Bundesgebiet der USA abzudecken. Durch das geplante Joint Venture von SBC Communications und BellSouth würde das zweitgrößte Mobilfunk-Unternehmen der USA entstehen. Allerdings steht dafür noch die Bewilligung der US-Regulierungsbehörden aus.

Aufbau eines globalen Mobiltelefon-Netzes
Die "FT" berichtet, dass die Wall Street die Gespräche von NTT DoCoMo mit amerikanischen Telekom-Firmen als wichtigen Schritt zum Aufbau eines globalen Mobiltelefon-Netzwerks sieht.
NTT DoCoMo sucht seit längerer Zeit einen Kooperationspartner in den USA und war auch an VoiceStream interessiert, musste aber der Deutschen Telekom den Vortritt lassen.
Durch eine Kooperation mit NTT DoCoMo würden die beiden US-Unternehmen bei der Einführung des 3G-Standards W-CDMA von den wertvollen Erfahrungen der Japaner mit "i-mode", dem weltweit ersten Internet-Handy-Standard, profitieren.
Hinzu käme, dass eine Beteiligung von DoCoMo den Amerikanern auch eine bessere Ausgangsposition bei der US-Frequenzauktion im November verschafft.
Auch Europa im "i-mode"-Visier
Mit "i-mode" hat NTT DoCoMo die Pionierrolle auf diesem
Zukunftsmarkt übernommen. Nach dem Riesenerfolg drängt der
japanische Konzern auch nach Europa und Asien. Unter anderem will
sich NTT DoCoMo an der niederländischen E-plus-Mutter KPN
beteiligen. Japanischen Presseberichten zufolge verhandelt NTT
DoCoMo derzeit auch mit dem weltgrößten Internet-Anbieter America
Online [AOL] über eine umfangreiche globale Kooperation bei
Internet-Handys.
