17.08.2000

UMTS-GELD

Bildquelle: techweb

Die schwierige Finanzierung der Lizenzen

Müssten die deutschen Bundesbürger direkt und nicht die Telefonkonzerne die UMTS-Lizenzen bezahlen, käme vom Säugling bis zur Großmutter auf jeden eine Rechnung von rund 600 Euro zu.

Börsianer, Analysten und Rating-Agenturen als Wächter über Kreditwürdigkeit und Potenzial von Firmen sehen die Mainzer UMTS-Auktion wegen dieser Dimensionen zunehmend skeptisch. Nicht wenige Finanzexperten sind der Meinung, dass die Lizenzen zu teuer erkauft wurden.

Konsequenterweise haben an den Börsen die beteiligten Mobilfunkfirmen beziehungsweise deren Konzernmütter in den letzten Tagen teilweise starke Einbußen erlitten.

Anleihenmarkt gesättigt

Spiegelbildlich zu den Börsennotierungen steigen die Renditen der auf dem Rentenmarkt notierten Anleihen von Telefonfirmen.

Experten erwarten eine Flut neuer Anleihen, da die Überweisung der Lizenzmilliarden an die Bundeskasse innerhalb von zehn Tagen geschehen muss.

"Das gibt ein schönes Gedränge auf einem ohnehin schon satten Markt", prognostiziert Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert. Um Anleger anzuziehen, müssen die Konzerne hohe Zinsversprechen leisten.

Schon jetzt liegen die Renditen der Telekom-Bonds gut einen Prozentpunkt über jenen von Bundesanleihen.

Downgrading

Viel Gewicht dürften auch die Urteile internationaler Rating-Agenturen wie Standard & Poor's oder Moody's auf die Finanzierungs-Konditionen der UMTS-Lizenzen haben.