20.08.2000

QUBITS

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Datenverarbeitung mit fünf Atomen

Ein von IBM geleitetes Forscherteam entwickelte nach eigenen Angaben den derzeit größten und schnellsten Quantencomputer.

Das mit nur 5 Atomen datenverarbeitende System soll zukünftig laut IBM Probleme in bisher nicht geahnter Effizienz und Schnelligkeit lösen.

Der Rechner bewerkstelligte eine spezifische mathematische Fragestellung, für die konventionelle Rechnersysteme viele Rechen-Kreisläufe benötigen, in einem einzigen Arbeits-Schritt.

5 Atome - 5 QuBits

"Die Basiselemente von Quantencomputern stellen Atome und Moleküle dar", erklärt Isaac L. Chuang, Leiter des IBM-Forschungsteams. "Der neue Quantencomputer besteht aus 5 QuBits - 5 Fluorine-Atome, die innerhalb eines Moleküls so angeordnet sind, dass der "Spin" der Atomkerne ihre Interaktion in Form von QuBits ermöglicht".

Schnell oder schneller?

Dabei hatten deutsche Forscher erst vor knapp einem Monat mit der Präsentation ihres "weltgrößten" Quantencomputers Schlagzeilen gemacht.

Da der IBM-Rechner seine Aufgabe ebenso mit 5 QuBits absolvierte, darf in diesem Fall getrost nach der tatsächlich schnelleren Quantenarchitektur gefragt werden.

QuBits für die Kryptographie

Das vom IBM-Quantenrechner in nur einem Durchgang gelöste Problem bestand im Finden der Periode einer bestimmten mathematischen Funktion -typisch für eine Reihe mathematischer Probleme, denen viele wichtige Applikationen, wie die Kryptographie, zugrundeliegen.

Die als "Other-Finding-Problem" bezeichnete Aufgabe kann als große Anzahl von Räumen und zufällig plazierten One-Way-Passagen beschrieben werden.

Ziel ist die schnellstmögliche Kalkulation der minimalen Anzahl von Durchgängen, durch die jemand gehen muss um in den Startraum zurück zu kommen.

Die 5QuBits lösten dieses Problem in einem einzigen Durchgang, während konventionelle Rechner-Architektur dafür mindestens 4 Kreisläufe benötigt.

Hohes Potenzial?

Das Potenzial für den zukünftigen Einsatz von Quantencomputern wird hoch eingeschätzt, doch verbleibt eine große Anzahl an zu bewältigenden Herausforderungen.

Kommerzielle Quantencomputer werden wohl oder übel noch etliche Jahre auf sich warten lassen. Vorraussetzung dafür ist die Realisierung von Hunderten an QuBits Rechenleistung um hochkomplexe Probleme in großem Umfang zu lösen.