Ende der Auktion bei 49 Mrd. Euro erwartet
Die Versteigerung der deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen wird dem deutschen Staat nach Einschätzung von Analysten rund 50 Milliarden Euro [688 Mrd. ATS] bringen.
Dies geht aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter elf internationalen Analysten am Dienstag hervor. Ein Teil der elf befragten Analysten sagte, sie hätten unterschätzt, wie viel die Bietergruppen zu zahlen bereit seien.
Eine Umfrage vor Beginn der Auktion am 31. Juli hatte ergeben, dass im Durchschnitt mit einem Versteigerungserlös von 32 Milliarden Euro gerechnet wurde. Bis Dienstagabend gaben die sechs verbliebenen Bietergruppen Gebote über zusammen rund 43,8 Milliarden Euro ab.
Am Mittwoch wird die Auktion ab acht Uhr Früh fortgesetzt.
Die meisten Analysten gehen davon aus, das das spanisch-finnische Konsortium 3G von Telefonica und Sonera als nächstes aus der Auktion aussteigen wird, was fünf Bieter als Sieger aus der Auktion hervorgehen lassen wird.
Als voraussichtliche Lizenznehmer werden von zehn der elf Analysten T-Mobil, D2-Mannesmann, E-Plus-Hutchison, Viag Interkom und das deutsch-französische Bieterkonsortium Mobilcom/France Telecom gesehen.
Ein Analyst erwartet hingegen den Ausstieg des kleinsten deutschen Mobilfunkanbieters Viag Interkom. Der siebte Auktionsteilnehmer, das Konsortium Debitel/Swisscom, hatte sich am Freitag nach 127 Runden aus der Auktion zurückgezogen.
Die Gebotssumme der deutschen Auktion hat das Ergebnis der Versteigerung in Großbritannien im April mit 38,3 Mrd. Euro in absoluten Zahlen zwar bereits deutlich übertroffen. Umgerechnet auf Einwohner liegen die Gebote jedoch noch unter dem in Großbritannien erzielten Auktionsergebnis von 640 Euro pro Einwohner. Auf der Basis der Auktionsrunde 150 von Dienstag bieten die sechs Unternehmen in Deutschland 534 Euro pro Einwohner. Damit hat die deutsche Auktion im Vergleich zu Großbritannien noch Luft nach oben, da dies einem Erlös von 52,5 Milliarden Euro entsprechen würde.