11.08.2000

VORMARSCH

Bildquelle: fuzo

Hewlett-Packard unterstützt Linux

Hewlett-Packard macht ab kommenden Montag Linux zum "strategischen Betriebssystem" neben Unix und Windows 2000. Zugleich kündigte das Unternehmen an, künftig eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen auf Linux-Basis anbieten zu wollen.

Hewlett-Packard möchte damit der steigenden Nachfrage nach dem Linux-System nachkommen. Auch soll es den Kunden von HP ermöglicht werden, Linux in einer breiteren Palette von Anwendungen und mit einer größeren Selbstverständlichkeit einzusetzen.

Jim Bell, der Generalverantwortliche für den Bereich Open Source und Linux bei Hewlett-Packard, kommentierte die Entscheidung mit sehr bildhaften Vergleichen: "Linux überrollt den Markt wie ein Tsunami. Es breitet sich aus wie ein Lauffeuer und wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung noch verstärken wird."

Linux und Windows gleichwertige Web-Server

Linux hat mit Windows 2000 bei der reinen Web-Server-Performance gleichgezogen. Das ergab ein Test der Computerzeitschrift c't.

Noch im Vorjahr hatte Apache unter Linux auf Multiprozessor-Systemen mit mehreren Netzwerkkarten im c't-Test mit Windows NT nicht mithalten können. Jetzt kam c't zu dem Ergebnis: "Die Linux-Entwickler haben bei der Überarbeitung des Kernels wirklich ganze Arbeit geleistet." Und: "In keinem der Tests musste Linux mehr hinter der Konkurrenz aus Redmond zurückstehen."

Den vollständigen Test-Bericht veröffentlicht c't in Ausgabe 17/2000 [ab kommenden Montag im Handel].

Redmond versus Red China

Ein diese Woche im Online-Magazin Salon.com veröffentlichter Bericht äußert Zweifel an der Begeisterung für Linux in China.

Chinesische und in der Folge auch viele westliche Medien hatten zuletzt berichtet, die chinesische Regierung würde massiv auf Linux setzen, weil sie über die Sicherheit des Betriebssystems Windows besorgt sei. Vor allem in den regierungsnahen Medien Chinas schlägt Microsoft und Windows zurzeit eine Welle der Ablehnung entgegen, ein häufiger gebrauchter Vergleich ist der mit der britischen Kolonialmacht und dem von ihr gesteuerten Opiumhandel.

Die Firma Legend, Chinas größter Computerhersteller, entwickelt derzeit sein eigenes Linux-Betriebssystem, und der chinesische PC-Hersteller TCL hat angekündigt, zukünftig Rechner nur noch mit dem Betriebssystem "Rote Fahne 2.0" auszulieferen, das auf Linix basiert.

Die populäre chinesische Website CCIDNnet.com hatte jüngst berichtet, dass es in China bereits 2 Millionen Linux-User geben würde, denen derzeit noch 20 Millionen Windows-User gegenüberstehen würden.