Neue Regeln für sichere Online-Zahlungen
Die weltweit größte Kreditkartenfirma Visa will im Laufe des nächsten Jahres insgesamt zehn Regeln zur sicheren Abwicklung von Onlinezahlungen mit Kredikarten durchsetzen, die für die insgesamt 21.000 Bank- und Handels-Partner des Unternehmens bindend sein sollen.
Die Regeln sollen über den Standard SET [Secure Electronic Transaction] hinausgehen und Details wie Anforderungen an Firewalls von Onlinehändlern umfassen.
Visa will die Regeln rigoros durchsetzen, um das Vertrauen der Konsumenten in den E-Commerce zu stärken und die eigenen Verluste durch Betrug zu minimieren. Demnach werden Unternehmen, die sich nicht an die Regeln halten, im Zweifelsfall von der Zahlung mittels Visa ausgeschlossen.
Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit ist der Kreditkartenstandard SET vor rund einem Jahr fertigstellt worden.

Penible Regeln
John Shaughnessy, bei Visa für das Risiko-Management zuständig, erklärte, dass die Regeln im Wortlaut "in wenigen Wochen" vorliegen werden und auch, dass die flächendeckende Durchsetzung innerhalb eines Jahres erfolgen wird.
Neben den Anforderungen an Firewalls werden demnach die Verschlüsselung von Kreditkarten-Informationen und deren Speicherung und Versendung über das Internet geregelt, sowie die Anforderungen an die generelle Sicherheit der Netzewerke von Onlinehändlern, inklusive dem regelmäßigen Update von Antiviren-Software.
Daneben werden in den Regeln auch Verhaltens- und Gegenmaßnahmen im Fall von Verdachtsmomenten, die auf einen Betrug hinweisen, exakt festgelegt.

Verlust in Prozent
Hintergrund der drastischen Maßnahmen, die ungewöhnlich weit in die Geschäfte von Visa-Partnern eingreifen, sind die vergleichsweise enormen Verluste im Online-Gebrauch von Kreditkarten.
Während Visa seinen durchschnittlichen Verlust durch Betrugsfälle von 1992 [18 Cents pro 100 USD] auf ein Rekordtief senken konnte [Sechs Cent pro 100 USD], bewegt sich der Verlust bei Transaktionen ohne Kartenpräsenz [Per Telefon oder Internet] zwischen 15 und 20 Cent pro 100 USD.
Der Verlust bei Transaktionen im Internet ist dabei für Kreditkartenfirmen besonders alarmierend, da das Volumen des Online-Handels besonders dynamisch wächst.