09.08.2000

NO CHANCE

Bildquelle: PhotoDisc

Gratis-PC bleibt Wunschtraum

Vor nicht allzu langer Zeit waren Analysten überzeugt, dass der Tag des Gratis-PC nicht mehr fern wäre.

Ständig fallende Hardwarepreise und ausgefeiltere Integrierungen haben Marktbeobachter zu dieser Annahme veranlasst.

Zwar haben diverse Provider in der Vergangenheit PCs unter diesem Preis bzw. sogar gratis angeboten, dies ist allerdings immer mit einer Bindung und damit monatlichen Zahlung an den Provider verknüpft. Ein weitere Ausnahme sind sogenannte "Internet Appliances", die aber nur dadurch billiger sein können, weil sie Restbestände veralteter Hardware aufkaufen. So verwendet der "NIC" der Firma New Internet Computer Co. Uralt-Chips von Cyrix, die schon zum NIC-Verkaufsstart nicht mehr produziert wurden.

Es scheint somit endgültig der Boden bei PC-Preisen gefunden zu sein. Anstatt billiger zu werden, werden PCs besser. Der Preis bleibt gleich, die Schnelligkeit steigt: Heute ist der langsamste Chip von Intel ein Celeron mit 500 Megahertz Taktfrequenz. Noch vor einem Jahr war der langsamste angebotene Prozessor nur halb so schnell, nämlich 266 MHz.

"Es gibt halt keine 30 oder 50 USD billigen Festplatten", fasst Michael Slater, Gründer von MicroDesign Resources, zusammen. Obwohl sich die Kapazitäten alle 18 Monate verdoppeln, bleiben die Minimum-Preise immer im gleichen Band.

In Zukunft werden wohl nur mehr minimale Einsparungen möglich sein; vor allem Ansätze in Richtung System-on-a-Chip werden kleine Erfolge zeigen. Schon jetzt werden in Billigst-PCs Grafik-, Sound-, Modem- und Netzwerkfunktionen auf dem Motherboard integriert.