Autos werden vernetzt
Während bislang die Einbindung des Internets oder andere Datennetze ins Automobil vor allem in Nutzfahrzeugen stattfand oder ein Privileg von teueren Spitzenmodellen war, wollen jetzt eine Reihe von Unternehmen das vernetzte Auto bis 2004 zum Standard machen.
Allen voran bemüht sich Motorola um Entwicklung eines praktikablen Systems und weist dabei darauf hin, dass das Unternehmen 1929 das Autoradio erfunden und so das erste Medium in Autos gebracht habe [Daher kommt auch das "Motor" im Namen].
Der Ansatz über das Autoradio dürfte auch der Hauptunterschied zukünftiger Geräte von derzeitigen Navigationssystemen werden, da sie neben nützlichen Funktionen auch mit einem breiten Unterhaltungsangebot für Fahrer werben werden.
Autohersteller wie Ford oder GM bieten den Internetzugang in ihren kommenden Luxusmodellen an. In modernen LKWs sind die Integration von GPS und Handynetzgestützten Systemen inzwischen allerdings

iRadio
Motorolas "iRadio" verspricht sprachgesteuerten Zugang zu E-Mails und Informationen aus dem Netz.
Dazu können am stationären PC Konfigurationen vorgenommen werden, die Schlüsselworte mit Sites oder bestimmten Informationen auf Sites verbinden. Dazu kommen natürlich Informationen zur Fahrtroute und möglichen Zielen [Restaurants, Hotels, Tankstellen etc.].
Es wird davon ausgegangen, dass Motorola im nächsten Jahr "iRadio" inklusive einem Providerpaket auf den Markt bringt, allerdings schweigt sich das Unternehmen bislang über den Preis aus. Branchenkenner gehen aber von einem Einführungspreis deutlich über 1.000 Euro aus.
Ein ähnliches Autoradio mit einigen sprachgesteuerten Netzfunktionen hat Clarion schon im letzten Jahr auf den Markt gebracht: den "AutoPC".

Pay per Risk
Einen anderen Ansatz zur Vernetzung von Autos verfolgt der US-Versicherer Progressive, der zukünftig seinen Kunden eine Unfallversicherung mit einem dynamischen Zahlungsmodel anbietet, bei dem sich die monatliche Summe nach den getragenen Risiken richtet.
Das "Autograph"-System basiert auf einem GPS-System im Auto des Versicherten, mit dem sämtliche Fahrten protokolliert werden. Diese Daten werden dann in regelmäßigen Abständen über ein Handynetz an Progressive gesendet.
Das System wurde im letzten Jahr erfolgreich in der Umgebung von Houston, Texas, getestet.

Datenschatz
Die Höhe der monatlichen Versicherungsgebühr richtet sich anschließend danach, wie lange, wie schnell und zu welchen Zeiten wurde gefahren wurde.
Progressive gibt an, dass durchschnittliche Versicherungsnehmer durch das System etwa 25 Prozent weniger zahlen würden.
Zwar gibt das Unternehmen selbstverständlich an, die Daten nicht weiter zu verwerten, aber dies ist perspektivisch schwer vorstellbar, denn auch die entpersonalisierten Informationen sind als statisches Material über Fahrgewohnheiten mit Sicherheit begehrt.