Österreicher sind E-Commerce-Muffel
Nach einer Umfrage des Instituts für Motivforschung kann sich erst ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher vorstellen, im Internet einzukaufen.
Weitaus höher ist die Akzeptanz jedoch bei jenen 25 Prozent der Befragten, die das Netz nützen. Hier können sich immerhin 57 Prozent fürs Online-Shopping begeistern.
Überraschend ist die Deutlichkeit der Ablehnung: 35 Prozent der Befragten finden es generell nicht gut, wenn ein Unternehmen via Internet Produkte anbietet.
Nach einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group werden Ende 2000 rund 2,1 Millionen Menschen in Österreich das Internet nutzen. 400.000 dürften dann auch im Internet einkaufen. Ihre Ausgaben werden sich dabei auf rund fünf Milliarden Schilling belaufen. Bis 2002 könnten laut Boston Consulting die Online-Konsumausgaben dann bereits auf über 19 Milliarden Schilling steigen.

Konsum-Kinder
Generell ergibt die Studie auf Basis von 1.000 Befragten, dass mit zunehmendem Alter das Verständnis für E-Commerce abnimmt.
So gaben 49 Prozent der unter 30-Jährigen an, dass sie sich vorstellen könnten im Internet zu shoppen, aber 93 Prozent der über 50-Jährigen lehnten es ab.
Auch mit dem Einkommen korreliert die Akzeptanz: Während 79 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Einkommen von unter 20.000 Schilling dem E-Shopping skeptisch gegenüberstehen, wird diese Einkaufsmöglichkeit von 40 Prozent der Befragten mit einem Verdienst von über 40.000 Schilling begrüßt.
Datenschutz altersabhängig
Wesentliches Kriterium beim E-Commerce ist den Ergebnissen der Studie zufolge der Datenschutz. Für 71 Prozent der Befragten, die sich vorstellen können im Internet zu bestellen, ist dies ein wesentlicher Punkt.
Überraschend dabei ist, dass nur 64 Prozent der über 50-Jährigen ihre Daten sicher unter Verschluss wissen wollen, während es bei den unter 30-Jährigen 79 Prozent sind.
Unterscheidet man nach der Ortsgröße, so wird ein starkes Stadt-Land-Gefälle deutlich. Unter den Befragten, die in einem Ort mit weniger als 5.000 Einwohnern leben, sind nur 23 Prozent für einen Internet-Einkauf zu haben, in Städten mit über 50.000 Bewohnern sind es immerhin 40 Prozent.
Schleppende Sache
Nach Meinung des Marktforschungsinstituts Integral entwickelt sich der heimische E-Commerce generell ziemlich statisch. Erst durch die wachsende Zahl der Internet-User würde der Markt allmählich eine Belebung erfahren.
Laut Integral nutzen zur Zeit rund 39 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher das Internet - und damit deutlich mehr als nach anderen Quellen.
Nur 25 Prozent der Internet-User kaufen demnach aber auch tatsächlich im Internet ein. Regelmäßig tun dies gar nur 6 Prozent der Befragten.
Höher scheint die Akzeptanz im Bereich der Bankgeschäfte. Hierfür nutzen laut Integral bereits rund 16 Prozent der User regelmäßig das Netz.
