Bluetooth für Linux von IBM
Dass IBM das Open-Source Betriebssystem Linux mit vollen Kräften unterstützt und auf jeder Plattform vom Handheld bis zum Mainframe einsetzbar machen will, ist längst kein Geheimnis mehr. Nun legt "Big Blue" noch eine Schaufel nach und entläßt seinen Bluetooth-Protokolltreiber in Freiheit des Open-Source.
"Es ist höchste Zeit. Bluetooth hat noch nicht wirklich abgehoben, weil es keine Bluetooth-Anwendungen gibt", sagt Daniel Jue, Manager von IBMs Alphaworks-Website. "Wir glauben, Linux wird mehr Entwickler dazu bewegen, für Bluetooth zu schreiben."
Ein Anzahl von Linux-Unternehmen stürzen sich auf den Embedded Bereich. Dadurch wird natürlich auch die Portierung von Bluetooth auf Linux interessanter.
Bluetooth ist ein Industriestandard
für drahtlose Daten- und Sprachübertragung durch kurzwelligen
Funk im global lizenzfrei nutzbaren ISM-Band [2.45 GHz] bei einer
Reichweite von maximal 10 m, durch Verstärkung bis zu maximal 100m.
Die Übertragungsgeschwindigkeit erreicht derzeit 1MBit/s. Der
Standard ist offen, Lizenzgebühren werden nicht erhoben.

Entwicklerkit BlueDrekar verfügbar
Erst vergangene Woche kündigte IBM an, seinen Bluetooth-Treiber zur Open-Source-Software erklären zu wollen.
Jetzt ist es soweit und IBM hat auf seinem AlphaWorks-Website den Entwicklerkit für die Bluetooth-Linux unter dem Namen "BlueDrekar" verfügbar gemacht und gleichzeitig einen entsprechenden Standardisierungsvorschlag an das Bluetooth-Konsortium übergeben.
Mit BlueDrekar können bereits existierende Linux-Anwendungen über das Bluetooth-Protokoll angesteuert werden.
Im Bluetooth-Konsortium sind
Ericsson, Nokia, Toshiba, IBM, 3Com und Intel federführend
beteiligt. Viele der typischen Bluetooth-Einsatzgebiete konkurrieren
mit denen des weit verbreiteten IrDA-Standards für die
Infrarot-Datenübertragung. Die noch für dieses oder nächstes Jahr
angekündigte Bluetooth-Version 2.0 soll vor allem eine Erhöhung der
Datenrate bringen.


Weitere Open-Source Schritte von Big Blue
IBM überführt darüberhinaus weitere seiner AIX-Unix-Technologien wie das hauseigene File-Journaling-System in den Open-Source-Bereich.
Aber auch in den Bereichen Klustertechnologie, Multiprozessorfähigkeit, Systemmanagement und Sicherheit soll noch einiges in Bewegung geraten.
Zugleich konzentriert sich IBM darauf, Entwicklungswerkzeuge und Kernapplikationen ebenfalls nach Linux zu portieren.